Land und Leute
Wie ihr aus unserem Bericht entnehmen konntet, sind wir voller Begeisterung zurück gekommen.
Beeindruckt von den Ländern und ihren Sehenswürdigkeiten, von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen. Vielleicht waren auch viele überrascht, ausländische Touristen mit einem Wohnmobil zu sehen. Wenn wir irgendwo in einem Dorf standen, um uns zu orientieren, dauerte es nicht lange und die ersten Bewohner fragten uns ob wir Wasser, zu Essen oder andere Hilfe brauchen. Brauchten wir mal Hilfe, weil wir eine bestimmte Adresse nicht gefunden haben, ging sofort das Handy ans Ohr und es wurde Hilfe organisiert.
Einkaufen geht wie überall. Zeigen was man möchte und schon wird es einem gereicht. Kommt man nicht weiter, fragt irgendjemanden, auch auf Deutsch! Ihr werdet gar nicht glauben wie schnell das Handy am Ohr ist und irgendeiner organisiert wird der deutsch spricht. Das haben wir mehr als einmal erlebt! Am meisten hat mich die Frau in Krasnosamenzk beeindruckt. Die gute Frau hat eine gesamte Kleinstadt wegen uns mobilisiert, nur weil ich im Museum was abgeben wollte.
Genau so braucht ihr euch keine Gedanken über Beamte zu machen. Wir haben nur hilfsbereite und freundliche Grenzbeamte vorgefunden. Sie haben sogar ein Lächeln im Gesicht!
Kartenmaterial
Unsere in Deutschland erhältlichen Navigationsgeräte haben zwar angeblich ganz Europa als Kartenmaterial aufgespielt, kann man aber vergessen! Die Karten von BY, UA und RUS sind spärlich
ausgestattet. Meist sind nur die Hauptverkehrswege vorhanden. Das nützt einem gar nichts, wenn man abseits fährt oder in einer großen Stadt eine Nebenstraße sucht.
Wer ein Garmingerät sein eigen nennt ist hier gut dran. CN Europa (Citynavigator) deckt alles bis EU Außengrenze ab. CN Russland dagegen den Rest. Muss man sich halt zulegen.
Für Apple oder Android gibt es die Applikationen maps.me . Hier kann man sich über die App kostenlose OSM Karten herunterladen, auch für BY, RUS die außergewöhnlich gut sind (Quellen )
Ach ja, routen geht auch!
Eine weitere App wäre Navitel, auch für iOS und Androide. Hier muss man aber die Karten die man braucht bezahlen! Es gibt aber auch von Navitel eigene Navigationsgeräte –> Link
Unsere Straßenatlanten kann man wenig gebrauchen, da der Maßstab zu klein ist. Es gibt im Internet Atlanten für Belarus im Maßstab 1:300.000, das ebenfalls für den europäischen Teil von Russland. Muss man ein bissel im Internet kramen. Für BY hab ich den Atlas auf einer russischen Seite gefunden, geschickt wurde er aber aus USA. Ruhig mal anfragen ob es per PayPal geht, wenn das nicht mit da stehen sollte. Geht meistens immer!
Ansonsten hilft auch GoogleMaps oder Maps von iOS. Vorausgesetzt man hat eine Datenverbindung.
Kommunikation unterwegs
Es kommt natürlich immer auf seinen eigenen Handyvertrag an. Aber, BY und RUS gehören zur Ländergruppe 3. Also nix mit Vergünstigung, wenn man seine Daten mit ins Ausland schleppen darf . Das heißt einen D-Pass (Telekom) mit 50MB für 24h kaufen, 2.95€. Das reicht für einfache Sachen vollkommen aus. Wie es bei anderen Anbietern in Deutschland ist, kann ich nicht sagen, wir sind beide bei der Telekom….
In beiden Ländern gibt es die großen Anbieter MTC (heißt MTS in Russisch), Beeline oder Megafon. Hier kann man sich eine SIM Karte mit Datenvolumen für ein ungelooktes Gerät kaufen.
Zum Beispiel kosten ca. 10 GB 320 RUR das sind ca. 4,50€
Aufpassen muss man nur, dass das nationale Rooming inkludiert ist. Rund um die großen Städte gibt es sogenannte Roomingzonen bis in die Pampa. Bei MTC heißt das „smart non stopp“ und geht überall!
Grenzübergänge Zeiten
Wie es an den großen Übergängen dauert kann ich nicht sagen. Laut Aussagen im Internet, die aber schon ein paar Jährchen alt sind, soll man mit mehreren Stunden rechnen. Drei bis fünf Stunden seien normal, meist mehr…
Wir haben immer kleinere Übergänge benutzt, weit ab oder neben den Hauptmagistralen. Die längste Zeit standen wir zwischen Ukraine und Weißrussland. Hier war aber der Kfz-Schein daran Schuld (… Aufbau Bürstner anstatt Fiat usw. Oben beschriebenen kleinen Zettel hilft hier ungemein….) und unsere Aufregung beim ersten Mal. Wie muss alles ausgefüllt werden?
Das war es dann auch schon. Ansonsten waren wir innerhalb von 30 Minuten und kürzer über der Grenze. Spitze waren glaube 10 Minuten mit allem.
Sonstiges/Sprache/Schrift
Keine Scheu, wenn euch dieser Teil der Erde interessiert, tut es einfach! So schwierig wie es am Anfang aussieht, ist es nicht. Hat man alle Unterlagen zusammen und das Visa ist im Pass, einfach losfahren. Die erste Aufregung legt sich ganz schnell. Kommt zwar am ersten Grenzübergang kurz wieder, aber die Beamten helfen einem immer in einem freundlichen Ton. Manche wollten sogar die Schuhe vor dem Womo ausziehen, um nichts schmutzig zu machen.
Die Menschen im Land sind sehr hilfsbereit und machen alles möglich. Sie würden ihr letztes Hemd geben.
Gesunder Menschenverstand und Einschätzen der Lage ist wie in Deutschland zu handhaben. Man muss nicht ängstlich sein, nur weil man in Belarus oder Russland ist.
Die Weißrussen haben ihre eigene Sprache, aber russisch können die alle! Also hat man nur ein Sprachproblem. An den großen Magistralen/Autobahnen sind die Wegweiser in kyrillischer Sprache und in lateinischen Buchstaben. Hier kann man noch lesen wo man hinfährt. Weg von der Straße, gibt es nur noch kyrillische Schrift. Das wird für die meisten die große Hürde sein. Aber die paar Buchstaben mit ihrer Lautschrift lassen sich eigentlich schnell erlernen. Am Anfang dauert es, ehe man die Buchstaben im Kopf sortiert, ist das Hinweisschild schon lange weg… aber mit der Zeit geht es fast automatisch. Hier haben die Leutchen, die vor 1974 geboren sind und aus der anderen Hälfte kommen, einen Vorteil. Die haben das schon mal in der Schule gehabt…
Es gibt aber auch an den Volkshochschule Russischkurse… einfach mal reinschnuppern! Wenn man Danke, Bitte, rechts, links, Wasser und Hunger sagen kann, hat man schon gewonnen bei der Bevölkerung. An der Grenze sollte man es lieber lassen, die denken dann sofort man kann russisch und texten einen zu. Hier versteht man dann gar nichts mehr. Aber mit Händen und Füßen, zeigen auf Gegenständen und Mimik kommt man trotzdem ganz schön weit
Also, macht euch auf den Weg und ihr werdet mit wertvollen Erfahrungen und Eindrücken zurückkommen. Und das macht Lust auf mehr…..! Tut es einfach!