Kleiner Epilog:
Unsere Reise führt uns wieder einmal in den Osten Europas. Das große Ziel sollte St. Petersburg sein. Hier wollten wir uns mehr Zeit lassen als das letzte Mal. Ein weiteres Ziel war Moldawien mit einem Ausflug nach Transnistrien. In diesen Ländern haben wir noch keinen Geocache. Wegen der Statistik. Und der Rest… sollte sich einfach so ergeben. Pläne sind zum umstoßen da! Was daraus geworden ist, erkennt man an der großen Überschrift. Nach und nach wurde in der Woche alles im Auto verstaut und am Freitag ging es los…
Samstag, 7. Juli 2018, 21:13 MESZ
63-041, Nowe Miasto nad Wartą, Großpolen, Polen, 21°C Mostly Sunny
Gestern noch schnell das Womo geholt, dem Kaufland einen Besuch abgestattet und danach umgeladen. Eigentlich bloß reingeschmissen. Natürlich waren die Temperaturen auch passend, also ab unter die Dusche. Dann rief noch der „Goldene Hirsch“ mit lecker Essen.
Nach dem Frühstück ging’s dann los. A9, A10 und Stau. Frauchen hat die Führung übernommen und der Stau konnte uns mal… So ging es bis Fürstenwalde. Hier noch mal Halt, um den Rest an Nahrung zu bunkern. Kurz vor Frankfurt wieder Stau. Na und… kannten wir von 2016 schon. Also wieder runter von der Bahn und über die Brücke der Freundschaft mitten in der Stadt.
Auf der polnischen AB ging es auf einmal sehr entspannt zu. Warum auf der deutschen Seite nicht? Einmal 10€ und einmal 5€ Maut gelöhnt und alles bestens. Wir wollten zwar bis Lodz, aber richtig wohnlich einrichten wollten wir uns auch noch. Also die App befragt und siehe da, 40 km von der
Bahn war doch was. „Klein Holland“ nahm uns auf.
Schwätzchen mit dem Chef gemacht. Gleich einen Begrüßungskaffee bekommen und bei ihm noch die zweite Halbzeit Schweden-England geguckt. Dann ein Plätzchen bezogen und ein Bierchen geschlürft. Dann schön in Ruhe alles richtig verstaut und gemütlich gegessen. Das gab es gratis noch dazu.
Sonntag, 8. Juli 2018, 19:36 MESZ
Nad Nettą 3–22, Augustów, Podlachien, Polen, 24°C Mostly Cloudy
Heute früh alles schick gemacht und bei Zeiten los. Meter standen auf dem Plan. Den Weg zurück zur AB und weiter Richtung Lodz. Hier stand noch ein Munzee an. Dort runter von der Bahn und erst einmal bezahlen. Tja, wenn das so einfach wäre… Wie schon letztens, die gute Frau war neu oder Vertretung für den Sonntag. Jedenfalls ging gar nichts. € Münzen ja, dann wieder nicht. Karte ja, EC ging, ging wieder nicht. Kollegin sprang mit zur Seite… Dann wollte man noch meine Fahrerlaubnis sehen… hä??? Ging wieder alles nicht. Na gut, die VISA hat es dann gebracht. Man dieser Aufwand für so ein rotes Teil (Munzee)… Und dann war die Stadt noch nicht einmal sehenswert. „Armer Theo“…
Nun aber Richtung Warschau. Hier werden schon die nächsten Mautstellen eingerichtet. Wir brauchten nichts bezahlen. In einem halben Jahr wird es dann wohl soweit sein. Hinter Warschau in Richtung Bialostock war alles frei. Gut fürs Metermachen! Dann war die befahrbare AB zu Ende, aber die Neue sieht man schon. Die Polen sind auch ziemlich schnell. Das Navi mit den neusten Karten maulte hinter Warschau ständig herum, das es diese Wege gar nicht kennt..
Litauen war eigentlich unser Ziel. Doch durch die kleinen Umwege ging uns dann die Zeit aus… und auch die Lust. Also die App befragt und die sprach von der Marina in Augustow. Da sind wir auch gelandet. Klein und fein. Grill angeworfen und danach noch einen Verdauungsspaziergang gemacht. Lag ja auch ein Cache in der Nähe! Noch ein paar Bilder zum Sonnenuntergang und dann ab in die Falle.
Das war verdient und außerdem musste der Vorrat noch ein wenig schrumpfen. Nach Russland darf man nur drei Liter pro Person an Bier einführen. Ich hatte ein „wenig“ zu viel mit. Die eigentliche Planung an Bier für vier Wochen hatte ich mir verkniffen. Wer weiß wie die lieben Zöllner an der Grenze wegen der WM reagieren?
Montag, 9. Juli 2018, 23:34 OESZ
5601, Ūdrīši, Krāslavas novads, Lettland, 16°C Mostly Clear
Heute recht zeitig wach gewesen, also raus aus den Federn. Auf dem Plan stand Litauen zu durchfahren und in Lettland was zu suchen. Also auf zur Grenze von Lettland. Natürlich müssen wir erst durch Litauen…
Frauchen kam auf die Idee, wir machen noch einen kleinen Abstecher nach Vilnius. Warum wohl? Na klar, der „rote Munzee“! Mist, Navi wollte nicht so wie wir, also kam der stink normale Atlas wieder zum Einsatz. Ja, wir können noch damit umgehen. Über Alytus ging es entspannt über unbelebte Landstraßen. Herrlich, fast keine LKW‘s und wir waren so gut wie alleine auf der Straße. Landschaft und die zunehmende Anzahl an Störchen trugen zur entspannten Atmosphäre bei.
Aber auch niedliche Dörfchen mit ihrem eigenen Charme und Kirchen wechselten sich ab. Hier in Simnen, auch mit gleichnamigen See zeigte sich die Pfarrei der Morgendämmerung… Na gut, wir waren etwas früher da 🙂
In Vilnius war wieder der Teufel los, aber egal. Das Teil eingesammelt und noch mehr… Nun aber genug, wir wollten wenigstens noch bis nach Lettland kommen. Über Utena ging es durch den Grazute Nationalpark und wir erreichten die lettische Grenze. Natürlich wurde in Litauen noch ein Cache mitgenommen. Wenigstens in jedem Land einer!
So Etappenziel erreicht und wo wollen wir übernachten? Alles was so auf dem Weg lag war nicht so spannend. Frauchen gleich wieder, in Litauen gab es genug, aber du wolltest ja unbedingt nach Lettland. Ja, wollte ich! Sie schaute nochmal, und siehe da, etwas abseits vom Weg gab es etwas. Also dahin… Äh rechts abbiegen… Und was ist das für ein Schild ganz rechts?
Nehmen wir halt die nächste Einfahrt. Wieder ein Schild aber mit dem Hinweis, erst in 2000m ab in die Pampa. Unbefestigte Wege… Für den Jeep kein Problem, aber man muss dem Womo auch was zutrauen!
Perfekt! Gefunden und man wird in deutsch begrüßt, auch waren wir die einzigen hier. Netter Plausch und ein paar Erfahrungen ausgetauscht. Und schon ergaben sich weitere Ideen für den Betreiber… Ein kleiner Rundgang an den Fluss und Käsekosten rundeten den Abend ab.
Dienstag, 10. Juli 2018, 21:00 GMT+3
Lesnaya ulitsa, Pskow, Oblast Pskow, Russland, 19°C Mostly Cloudy
Heute vor dem Frühstück noch ein kleines Gespräch über Gott und Welt geführt. Über Sprachen und Fälle aufgeklärt worden und eine Menge dazu gelernt. Aber langsam knurrte der Magen. Schnell gefrühstückt und das Womo fit gemacht. Nebenbei noch die Infos ausgetauscht und Verbindungen geknüpft. Unser Fazit, hier kommen wir wieder hin, wenn wir in der Nähe sind!
Nun aber auf die Straße, äh Sandpiste und Richtung Grenze. Wie schon auf der Herfahrt, am einsamen, mitten in der Pampa liegenden Friedhof vorbei….
Kleiner Umweg wegen einem Cache, den wir nicht gefunden haben. Einen haben wir noch auf dem Weg… Juhu! Den haben wir gefunden. Nun aber Richtung Borderline. Am Abzweig Terehova/Grebneva, das sind die Grenzübergänge, entschieden wir uns für Grebneva. Irgendwie fiel mir ein, etwas von langen Wartezeiten am anderen Grenzübergang gelesen zu haben. Entscheidung war am Ende für uns richtig. Der Weg dahin zog sich etwas, doch es war wirklich so gut wie kein Verkehr auf der Straße. Die lettische Grenze kam in Sicht. Alles noch schnell mal geordnet und ab zum ersten Kontrollpunkt.
Seit wann gibt es in Lettland einen Laufzettel? Die gute Frau diskutierte noch über Sprechfunk in welche Spur wir uns einordnen sollten. Was sollen wir bei den LKWˋs? Egal, erstmal gefahren. Die PKW Spur für den EU Kanal war aber frei? Kurz geguckt und schnell rübergezogen.
Keiner regte sich auf. Dann winkte uns die Zöllnerin heran. Wir waren zur Mittagszeit da, 12 Uhr genau. Sebastian von unserer letzten Übernachtung sagte uns, wenn ihr mittags dort seit ist Mittagspause für die Alten und die jungen Auszubildenden übernehmen. So war es auch. Alles sehr korrekt. Alle Papiere gezeigt, sogar die Fahrerlaubnis wollte man von mir. Hatten wir noch nie…Nach zwanzig Minuten hatten wir unseren Stempelzettel vollständig und durften raus aus Lettland.
200 Meter weiter der Vorposten von Russland. Migrationskarte empfangen und das Gespräch über Walkie Talkie mitgehört. Deutsche mit Fan-ID im Anmarsch. Bis zur Passkontrolle vorgefahren und die Migrationskarten ausgefüllt. Unsere konnten wir nicht benutzen, zu klein. Aber als Vorlage halfen sie uns trotzdem.
Natürlich ordentlich in die rote Spur eingefädelt, da wir ja unser gemietetes Wohnmobil verzollen mussten. Dies sollte man auch beachten wenn man Russland wieder verlässt. Man führt das Fahrzeug wieder aus!
Es dauert ein klein wenig, wirklich wenig! Nebenbei stellte ich fest, das ein deutsches Fahrzeug am Zollpunkt vor uns nicht mit den Zollpapieren zurecht kam. Da ich alles doppelt und dreifach mit hatte und auch ein Beispiel wie man es ausfüllt, wollte ich es ihnen bringen, damit sie sich nicht so abmühen müssen. Da hatte das Zollfräulein aber heftig was dagegen und pfiff mich zurück. Autsch, hat das Einfluss??? Also nix mit helfen…
Dann waren wir dran. Alles hingegeben. Fan-ID ok, aber warum noch ein Visum im Pass? Aber das war auch ok. Und nun. Warum zwei Visa? Erklärung wurde akzeptiert, aber wie man den Vorgang abschließen soll, überhaupt nicht. Also gab es eine große Anfrage beim Oberst. Oh man, warum immer bei uns. Cheffe sprach Machtwort und schon klapperten die Stempel in meinem Pass. Ups.. Nun bei Frauchen das selbe. Wäre doch so einfach. Wir haben noch erklärt das es hier das selbe ist. Nein, man musste wieder den Oberst fragen… Na ja… Endlich war das geklärt und ab zum Zoll. Hier hatte ich schon alles vorbereitet. Und, wir mussten wieder was neues ausfüllen. Den Zettel hatte 2016 die Zollmutti, die kontrolliert hat, selber ausgefüllt und ich brauchte nur zu unterschreiben. Na gut…
Was für blöde Fragen, hab irgendwas da rein geschrieben und gut. Interessiert eh keinen! Eigentlich wollte man uns mit diesem Schriebs mitteilen das wir unser Fahrzeug wieder ausführen müssen. Ab zum nächsten Schalter, alles abgegeben und schon ging es los… Fahrzeugpapiere stimmten nicht mit Passname. War klar. Mietvertrag gezeigt. Hmm, gut, dann gleich die selber erstellte Vollmacht und gut war.
Nebenbei schaute ich zu wie die PKWs kontrolliert wurden. Auspacken, Fleisch und andere Produkte landeten im Müll… Oh, daran haben wir mit gar keiner Silbe gedacht, auch Zigaretten und das zu viele Bier. Verdammt! Nun ist es eh zu spät. Dann kamen die beiden Kontrolleure. Alles auf machen, alle Klappen außen und innen, auch der Kühlschrank… Gucken, staunen… aber was man gesehen hatte – Bier, Fleisch und Käse interessierte nicht. Man war eher erstaunt was sich alles an Komfort in einem Womo finden lässt. So wurde alles für gut befunden und abgenickt. Raus aus der Spur und warten auf den Haufen zu kopierenden Dokumente. Kurze Zeit später, poch, poch an der Scheibe. Schnell Papier geholt, bedankt auf Russisch und wir waren mit allem in Russland. Juhu!!! Verdammt, warum hab ich nicht mehr Bier mitgenommen 😆
Na so schnell waren wir natürlich noch nicht in Russland. Der Oblast Pskov darf laut russischer Regierung eine Art Maut kassieren. Also erstmal löhnen gehen. Euromünzen nijet. Ein Glück, wir hatten noch kleine Scheine mit. Tabelle in Kurzform und die Preise…
Wir haben glaube 320 Rubel bezahlt. Sind zum jetzigen! Zeitpunkt ca. 4,13€ Ob wir damit ein Schlagloch füllen konnten auf der Straße nach Ostrov, wahrscheinlich eher nicht!
Nun aber nach Pskov. Wir brauchen Geld, Diesel und eine Datenkarte. Tanken war schnell erledigt, diesmal ohne vorher zu bezahlen. Ging mit EC-Karte. Dann in die Innenstadt. Datenpass von der Telekom geholt, 50MB für 2,95 für 24 Stunden. Man sollte diesen Satz zweimal lesen. Es ist ein Hohn! Brauchten wir aber um den MTC Laden zu finden. Hier mit der netten Frau alles klar gemacht und für Gesamtrussland 20GB für 10€ bekommen. Das ist doch ein Unterschied!
Schnell noch am Bankomat Geld gekauft, äh Rubel gezogen und wir hatten alles was wir brauchen. Und nun? Bis zu unserem gedachten Platz ist es noch ein Stück. Die andere Zeitzone nahm uns auch noch eine Stunde weg. Auch gut, probieren wir hier in Pskow den neuen Platz aus. Bei Tante Google war nur Pampa zu sehen… Guck an, alles neu, vom Feinsten und wir die einzigen hier. Ist zwar an einer belebten Straße gelegen, aber für eine Nacht egal. Alles da was man braucht, super sauber und alles lässt sich entsorgen und neu füllen. Tolle Duschen und Waschräume nicht zu vergessen. Frauchen war duschen…
Was will man mehr, und alles komplett für 13,75€. Nach dem Abendbrot noch das erste Halbfinale angeguckt und einen kleinen Plan gemacht. Wir haben morgen ein bisschen Zeit zum trödeln. Mal sehen was wir daraus machen.
Mittwoch, 11. Juli 2018, 18:27 GMT+3
Stantsiya Neva ulitsa, Sankt Petersburg, Sankt Petersburg, Russland, 23°C Partly Cloudy
Alles schön in Ruhe gemacht. Gefrühstückt und das Womo vorbereitet. Doch was war das? Kein Wlan mehr. Router hatte Empfang, wir aber kein Internet. Lange herumgerätselt und probiert. Nix. Mal in die Rezeption geschlichen und gefragt. Alles mögliche probiert. Wieder nichts. Ein junger Mann sagte dann was von Router und Telefonkarte, das man nur eine bestimmte Zeit einen Router damit betreiben kann. Daten für das Tethering werden von manchen Betreibern begrenzt. Also die Karte ab ins Handy. Nach zehn Minuten ging alles im Handy wieder. Puh!
Ja, aber was ist mit Frauchens Internet? Wieder einen D-Pass Nööö! Also Hotspot vom Handy angeworfen und … es ging und dann die ganze Zeit. Im Router haben wir es gar nicht mehr probiert.
Nun aber los. Bis Luga war es recht langweilig auf der Straße. Aber, jetzt wußten wir wo unsere kleine Straßengebühr hingeht. Die gesamte E 95/R23 nach St. Petersburg wird neu und breiter gemacht. So verstehen wir auch die Gebühr!!! Ist doch fast wie in Deutschland, wo man die Kfz Steuern für den Straßenbau benutzt. 😀
Da wir Zeit hatten, machten wir einen Abstecher zu dem Stellplatz, den ich im Vorfeld im Internet über die Liga gefunden habe. Also runter von der Straße und in die russische Landschaft. Hier überraschte uns die Massen an Riesenbärenklau. Ich denke die meisten wissen was es mit ihm auf sich hat. Berührung mit heftigen Rötungen sind die Folge. Scheint hier aber niemanden zu stören…
In den Dörfern bewundere ich schon immer diese kleinen Holzhäuser. Nicht nur in Russland, sondern auch in Belarus, aber ich habe mich bis jetzt noch nie so richtig getraut jemanden mal zu fragen wie es innen so aussieht. Hat sich eben halt bis jetzt noch keine Situation ergeben. Irgandwann klappt das schon mal.
Der Weg zum Stellplatz war dann wieder typisch. Sand- und Feldwege, aber ganz gelassen zu fahren. Doch auf einmal war hier Schluss. Doch schon kam jemand. Kurz gesagt wohin und die Schranke tat sich auf.
Er erklärte uns noch wo wir abbiegen müssen und wir schlichen am See dem Platz entgegen. Ich hatte per email schon die Leute dort kontaktiert. Man würde alles bereit machen und was wir an Adapter brauchen würden usw. usw. Man freute sich auf uns. Nun waren wir da, aber wo sollten wir hier eigentlich stehen? Es hätte sich bestimmt etwas gefunden… aber leider war keiner weiter da mit dem man hätte sprechen können.
Also Rückzug angetreten. Wenn wir schon mal auf der Halbinsel des Chermenski See sind können wir uns auch das Kloster ansehen. Mal sehen ob das klappt. Eine kleine Gruppe aus St. Petersburg befand sich hier und wurde herumgeführt. Aber ansonsten war alles zu.
Nachdem das Kloster umrundet war, kam der Pope und schloss auf. Aber mehr als Souvenirs kaufen war nicht. Von wegen mal in die Kirche gucken. Hat ihn nicht so richtig interessiert. Handy war ihm wichtiger. Dann eben nicht.
Nun aber auf nach SPB (St. Petersburg in der allgemeinen Abkürzung). Je näher wir der Stadt kamen um so mehr Autos und LKW’s tauchten auf. Aber das waren wir schon gewöhnt.
Bevor wir unsere Stellung am Phlogiston Hotel bezogen, machten wir noch einen kleinen Abstecher durch die Stadt um am alten Stadion noch einen roten Munzee zu ergattern. Klappte alles wunderbar und man war wieder drin in der russischen Fahrweise. Unser Navitel mit den russischen Karten brachte uns sicher und soverän an unser Ziel. An der Rezeption unsere Anmeldung über das Internet vorgelegt und schon öffneten sich alle Tore für uns. Stellplatz 19. Aber man sagte uns, wir können stehen wo wir wollen. Und diesmal waren wir nicht alleine. Ein Schweizer Ehepaar und eine Familie aus Erfurt waren auch hier. Aber sonst… Erst einmal Begrüßung im schwitzer deutsch und schon wurden die ersten Erfahrungen ausgetauscht. Fußball-WM und Stadtbesichtungen war unser Thema. Dann war häusliches einrichten angesagt und die Gegend ergründen…
Dann noch schnell registrieren lassen. War im nach hinein mal wieder völlig sinnlos, hat keiner mehr danach gefragt. Aber man hat! Dann gab’s Abendbrot und Fußball war ja auch noch. Fernsehempfang klappte wunderbar und kostenloses WiFi gab es auch noch. Allen Interessierten noch den Standort verschickt und dann ab ins Bett. Morgen um 10:00 Uhr erwartet uns die Reiseleiterin…
Donnerstag, 12. Juli 2018, 23:55 GMT+3
Stantsiya Neva ulitsa, Sankt Petersburg, Sankt Petersburg, Russland, 20°C Mostly Clear
Heute zeitig aufgestanden, gefrühstückt und alles für den Ausflug bereit gelegt. Zu Hause hatten wir in unsere Planung einen zweitägigen Kulturausflug für SPB eingeplant. Damit wir aber nicht ziellos durch SPB streifen, hatten wir beschlossen uns führen zu lassen. Um das individuell zu machen, haben wir ein paar Euro’s in die Hand genommen und haben über eine Agentur eine private Führung gebucht. Unterwegs konnten wir dann sogar entscheiden, was oder was nicht und auch ein paar Sonderwünsche loswerden. Im nach hinein müssen wir sagen, das hat sich wirklich gelohnt und war jeden Euro wert! Aber der Reihe nach.
Ausgemacht war um 10:00 Uhr, also standen wir zur Zeit draußen vor dem Tor. Da stand zwar ein großer PKW mit Fahrer, aber der tat nichts der gleichen. Also noch ein Zigarettchen geraucht und gewartet. Hmm… vielleicht mal an der Rezeption vom Hotel fragen ob sich was verschiebt? Also zurück durchs Tor und schon kam uns unsere Reiseleiterin entgegen. Wir hatten uns umlaufen 🙂 Kurze Vorstellung und schon ging es in Richtung Katherinenpalast in Puschkin. Das waren ca. 30 km in 40 Minuten. Hier ging die Informationsflut schon los. Luba, so hieß die Reiseleiterin, erklärte uns die Geschichte der Zaren und der Katherina, die eigentlich nicht Katherina (I) hieß, Martha Elena war ihr Name. Weitere Geschichte stand an und Luba nahm sich Zeit ausführlich weiter zu berichten. Ein kurzer Stau half ihr dabei 🙂 Ich will hier nicht weiter langweilen. Man kann alles auf Wiki nachlesen.
Dann waren wir endlich am Palast der Katharina(II) und uns schwirrte es im Kopf. Zu viel Input mit einem Mal. Durch unsere private Führung brauchten wir uns nirgendwo an Kassen anstellen oder in ewig langen Schlangen warten. Ein sehr entscheidender Vorteil bei diesen hochsommerlichern Temperaturen. Ruck zuck waren wir drin und die nächste Information über Bernstein nahm seinen Lauf. Erstaunlich was Bernstein für Farben hervorbringt. Wir waren überrascht. Bernstein kennt doch jeder, haben wir gedacht. Weißer Bernstein… nie gesehen, Roter Bernstein… kann man sich noch vorstellen, grüner Bernstein… äh, gibts gar nicht. Doch gibt es!!! Irre… Dann ging es los und wir wurden über siebenfarbiges Porzellan aufgeklärt und und und. Man kann gar nicht alles wiedergeben. Wir lassen erst ein Mal Bilder sprechen…
Da wir von Luba alles sehr ausführlich und spannend erzählt bekommen haben, haben wir öfters mal vergessen zu fotografieren. Aber in unseren Köpfen ist alles drin. Weiter ging es dann in den anschließenden Park. Wir tauchten in den Schatten und konnten das Obere Bad bewundern.
Weiter gings zur Grotte, ein Kuppelbau mit einer fantastischen Akkustik. Leider waren wir zu wenige Personen und eine andere Gruppe war nicht in Sicht. Ansonsten geben angehende Tenöre eine kleine Kostprobe um sich ein paar Rubel dazu zu verdienen.
Von hier aus hatte man einen tollen Blick auf die Admiralität und das Türkische Bad. Weiter gings über den Rynyy Kanal und auch die Eichhörnchen wussten mit den Touristen was anzufangen. Klar, wenn man ständig mit feinen Nüssen gefüttert wird.
Dann zeigte uns Luba noch die Herimitage. Das ist der Pavilion wo sich die Katherina ganz im Geheimen mit Botschaftern oder anderen führenden Persönlichkeiten der damaligen Zeit getroffen hat. Auch war die Dienerschaft ausgeschlossen. Hätte ja einer mitlauschen können. Aber essen und trinken wollte man auch… Also wurde von der nahe gelegenen Küche über einen unterirdischen Gang das Essen gleich über einen „schwebenden Tisch geliefert. Auch nicht schlecht!
Noch ein kurzer Blick zurück und ein typisch russisches Essen stand an. Erst dachten wir an eine urige Kneipe. Nein, ein ganz solides Anwesen lud uns ein. Sehr beliebt unter den Petersburgern und der Betreiber hat sein gutes Einkommen. Borschtsch war die Wahl… und der hat geschmeckt!
Dann schlug uns Luba vor noch den Peternhof mitzumachen. In SPB weiß man nie und das Wetter läd dazu ein. Also schnell umdisponiert und noch den Wunsch geäußert, die schönsten Metrostationen in SPB zu sehen. Wurde bewilligt und los gings wieder nach SPB. In Strelna beim Meister Putin vorbei.
Auch hier hatten wir den Vorteil, kein anstellen. Und schon waren wir drin. Luba führte uns an die schönsten Stellen im Park und hatte zu jedem ein paar lustige Bemerkung, natürlich mit viel Geschichte.
Als wir am Yekaterinskiy Korpus ankamen, waren wir an der Ostsee. Hier hatte man einen Ausblick auf die kommenden Tage, Isaac-Kathedrale und das neue Stadion. Die schnellen Wassertaxis nicht zu vergessen.
Hier genossen wir eine Weile die Ruhe und wir hatten Zeit uns auch über politische Sachen zu unterhalten. Unsere Reiseleiterin war dem sehr aufgeschlossen gegenüber. Hier kamen auch Dinge zur Sprache, die man nirgendwo in unseren Medien hört. Auch Sachen die uns in Deutschland betrifft. Auch stellte sie Fragen in bezug auf unsere Migranten und kam zu dem Schluss, warum wir uns so vieles gefallen lassen. Ob das nicht unser Land wäre? Sie sprach auch darüber, das die russischen Männer gewisse Dinge selber in die Hand nehmen, wenn sich Menschengruppen nicht benehmen können. Bus oder sogar Zug und zurück gehts. In Deutschland nicht möglich. Luba schüttelte nur mit dem Kopf, bei über 185 Nationalitäten in einem Land muss man sich an die Gepflogenheiten gewöhnen oder man geht, Punkt. Irgendwie hat sie Recht.
Zum Abschluss ging es über die Terassen zurück zum Hauptgebäude. Hier sollten wir nochmal fotografieren und Luba wollte noch ein Bild von uns machen. Na dann…
Puh, langsam ging es wieder zum Ausgang und wir waren so was von knülle. Also mit Luba gesprochen, das wir die Metrostationen lieber ausfallen lassen und zu unserem Womo möchten. Morgen wird es bestimmt anstrengender. Sie war einverstanden und ab ging die Post durch SPB mit der yandex App. Zuverlässig zeigte sie die Staus an und unser Fahrer Alexander konnte die geschickt umfahren. Wie froh waren wir, als wir uns in unsere Campingstühle lümmeln konnten 🙂 Frauchen noch schnell einen Eisbeutel gemacht, das sie ihre von Pferdebremsen zerstochenen und geschwollenen Gelenke kühlen konnte.
Zum Abendbrot gab es dann Schnitte mit Brot und wir waren zufrieden. Noch ein Schwätzchen mit den Nachbarn aus der Schweiz. Sie hatten morgen das selbe geplant. Dann kamen die Erfurter noch zu uns und Neuigkeiten wurden ausgetauscht. Später kam noch ein Womo mit brasilianischer Flagge. Hä, Brasilien und mit Womo bis hier her? Genau so wars. Sie hatten auch die Fan-ID bei der Hand um sich im Hotel zu registrieren. Ah, da werden wir wohl am Samstag das selbe Spiel sehen. Prima! Aber nun in die Falle, morgen wird wieder ein anstrengender warmer Tag auf uns warten.
Freitag, 13. Juli 2018, 22:12 GMT+3
Stantsiya Neva ulitsa, Sankt Petersburg, Sankt Petersburg, Russland, 23°C Mostly Sunny
Pünktlich um 10:00 Uhr standen wir vor dem Hotel. Im selben Moment traf unsere Reiseleiterin ein. Ist schon eine Leistung, wenn man den Verkehr und die Staus in SPB kennt. Rein ins wohltemperierte Auto und ab ging es zur Stadtrundfahrt mit Besichtigung. Schon auf dem Weg zur Isaac-Kathedrale wurden wir wieder auf die Geschichte und die entsprechenden Gebäuden hingewiesen. Da wir im laufe des Tages ab und zu an den Gebäuden wieder vorbei kam, konnte man sich alles gut merken. Irgendwie haben die Reiseführer mit ihrem Fahrer und Fahrzeug Sonderrechte (haben sie nicht), oder für uns war immer irgendwo eine Lücke zum Parken frei 🙂 . An der Kathedrale ankommen, sollten wir von bestimmten Stellen fotografieren und wurden auf das renomierte Hotel Astoria hin gewiesen. Hier fiel mir ein, in Leipzig als Kind auch schon im Astoria gewesen zu sein. Schon hatten wir ein neues Thema…
Wenn man vor der Kathedrahle steht ist das schon beeindruckend. Hier wurde uns erklärt, wie die Säulen errichtet wurden und dann der Bau der weiter fortgesetzt wurde. Auch den Aufbau der Kuppel mit seinen hohlen Tonziegeln im Inneren, die für ein immer währendes Klima sorgen. Und drinnen erst…
Nach diesem Erlebnis ging es in Richtung Peter-und-Paul Festung. Auch hier gab es genug Gebäude und andere Sachen, die man bestaunen konnte. Natürlich nicht ohne die entsprechenden Hinweise und geschichtlichen Ereignisse…
Von weitem zeigte uns Luba von wo nach wo sie mit uns laufen wollte… wollte, denn gleich kam, wir können das auch mit dem Auto machen, brauchen aber eine Genehmigung dafür, die etwas kostet. Bei der Wärme waren uns die paar Rubel egal. Schön, wenn man ein klimatisiertes Begleitfahrzeug hat :-). Am mitlitärhistorischen Musum vorbei, wo man auf eine SS20 hinwies… äh, die Atomraketen standen doch bei uns in der ehemaligen DDR in der Nähe… Stimmt, ist ein Geschenk von Putin an das Museum…
Nun aber auf zur Peter-und-Paul Festung, die uns schon die ganze Zeit mit ihrem Turm verfolgte. Passierschein ausgefüllt und schon waren wir drin. Warum, wieso usw. erspare ich mir. Ich sag nur Wikipedia und zeige lieber Bilder…
Wir gingen noch ein wenig durch die Anlagen und kamen an den Kanonen vorbei. Schon in der Stadt zuckten wir einmal kurz zusammen als ein lauter Knall die Luft erzittern ließ. Das war der Mittagsschuss von der Festung. Und weiter gings in Richtung Museum der Stadtgeschichte von SPB.
Nachdem wir die Festung verlassen hatten ging es in Richtung Schlossplatz. Hier werden unter anderem auch die Abschlussfeiern der Abiturienten durchgeführt. Natürlich wollen diese danach auch etwas feiern und nach Möglichkeit mit Alkohol. Da dies nicht gestattet ist, wird dieser an den Vortagen versteckt. Die Polizei lässt die Jugendlichen gewähren, da der gesamte Bereich videoüberwacht ist. Am Abend sammelt die Polizei dann ein und am Tag der Feier haben die wenigsten ein Schlückchen Alkohol zur Hand :-). Dies waren so die kleinen Begebenheiten, die uns Luba erzählte.
Am Russischen Museum verweilten wir eine Weile um gemütlich ein Eis zu essen. Man wies uns darauf hin, kein Moskauer Eis oder irgendwelches Eingeführte zu essen, sondern das Orginale aus St. Petersburg. Es war ein Hochgenuss!
Wir schlenderten langsam in Richtung Blutskirche. Wir brauchten wieder nicht zu warten und konnten uns die Fan-Meile in Ruhe anschauen. Hier kam schon ein leichtes Kribbeln auf in Erwartung auf morgen.
Kurz vor dem Eingang erzählte uns Luba warum diese Kirche gebaut wurde. Hier wurde 1881 Alexander II durch ein Attentat getötet. Um den Blutfleck herum wurde diese Kirche dann errichtet und immer mehr erweitert.
Kurz vorher hatten wir Luba gefragt, wo wir einen Autoatlas und noch eine MTS Simkarte kaufen könnten. Auf dem Weg zu unserer Bootsfahrt ging es noch schnell am Haus des Buches vorbei. Die Außenfassade war so beeindruckend, das wir vergessen haben dies fest zuhalten 😥 . Aber wir bekamen einen bzw. zwei Atlanten. Dann wollten wir noch in einen MTS Laden, aber Luba sagte auf dem Heimweg ist es günstiger, da die Zeit drängte wegen dem Boot. Also schnell wieder ins schön gekühlte Auto, was im Halteverbot stand und ab in Richtung Boot. Das kam auch schon und über einige Boote hinweg ging es in unseres. Hier begann der angenehmste Teil in der großen Stadt. Auf der Newa mit seinen Kanälen (das Venedig des Nordens) war es angenehm und wir sahen fast alles noch einmal von einer anderen Aussicht.
Cool… 🙂 Dann ging es wieder in Richtung Hotel. Unterwegs noch einen MTS Laden angefahren. Leider war der begehrte Tarif ausverkauft. Nebenbei fragten wir wie das hier mit den Taxis ist. Unser Hotel bot laut Webseite einen kostenlosen Transfer zur Metrostation an. Luba machte sich kurz schlau und sagte es wären so 230 Rubel. Im Hotel erfuhren wir das die Option Taxi nur für Leute gilt, die im Hotel schlafen. Aha… Luba machte mit dem Administrator aus, das sie uns ein Taxi für morgen bestellen. Wenn wir wieder zurück sind an der Metro sollen wir das Hotel anrufen, die bestellen und rufen uns wieder zurück und geben die Taxinummer durch. Na das kann was werden und ob das klappt??? Luba erzählte uns noch, wir können auch selber ein Taxi nehmen, sollen aber vorher den Preis erfragen und dann runterhandeln. Zur Zeit der WM will jeder was verdienen… Und wenn es schief gehen sollte, sollten wir sie anrufen. Sie klärt das dann schon. Taxilizenzen sind auch schnell wieder weg. Na gut, wir werden sehen… Dann verabschiedeten wir uns herzlich, zahlten unseren Obulus und zeigten Luba noch den Stauverkehr von SPB. Unser Fahrer hatte durch die Hitze kreislaufmäßig geschwächelt und sie hatte ihn weggeschickt. Nun brauchte sie selbst ein Taxi. Wieder mit runden Füßen haben wir in Ruhe gegessen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Frauchen bereitete sich mit einigen auffälligen Dingen noch auf das Fußballspiel vor. Abends kamen noch die Erfurter kurz vorbei, aber die auf einmal einfallenden Mücken beendeten das Zusammensein vorzeitig. Ab ins Bett und ausschlafen war angesagt.
Samstag, 14. Juli 2018, 22:18 GMT+3
Stantsiya Neva ulitsa, Sankt Petersburg, Sankt Petersburg, Russland, 23°C Mostly Sunny
Früh fing Frauchen wieder an sich aufzuhübschen – fussballfanmäßig. Ab und zu hörte man sie fluchen… da hat wohl wieder was nicht geklebt. Egal, für solche Dinge bin ich nicht ganz so zu haben. Rechts und links an den Wangen ein kleines Schwarz-Rot-Gold und zufrieden ist er. Die Zeit war ran und das Taxi müsste bald kommen. 17:00 Uhr beginnt das Spiel, Taxi hatten wir für halb zwei bestellt. Warum so zeitig? Wir sind noch nie mit der Metro in SPB gefahren und wir wollten noch das Flair vor dem Stadion geniesen. Munzee’s standen dort auch noch auf dem Plan und ein Zeitpolster ist immer gut. Frauchen war gerüstet und ich auch. Also auf ins Vergnügen. Mal sehen ob wir wieder hier ankommen 🙂
Das Taxi kam pünktlich und ab ging die Post zur Metrostation. Sind zwar nur knapp 4km, aber auf Yandex wurde doch erst die Stauprognosen geprüft. Kurze Zeit später waren wir da und bezahlten genau den Preis, den Luba uns vorausgesagt hatte, 230 Rubel -> also knapp 3€. Wir gaben 300 Rubel und wurden etwas komisch angeguckt. Gibt man hier kein Trinkgeld?
Als wir die paar Schritte zum Eingang der Metro machten, sahen wir noch einen MTS Laden. He, wir haben Zeit, probieren wir es hier. Na gut, wir waren nicht die einzigen. Frauchen wurde gleich wieder ungeduldig, aber doch nicht mit mir. Schön abgewartet und dann alles klar gemacht. Pass gereicht und schon hatten wir eine weitere SIM Karte, die sogar noch besser war hier gab es 25GB für 10€, d.h. 5GB mehr für den gleichen Preis wie in Pskov. Nun, Frauchen war zufrieden und grinste, also konnte es Richtung Eingang gehen. Wir waren gespannt wie das nun abläuft. Durch die Fan-ID hatten wir alle öffentlichen Verkehrsmittel frei… also rein! Kaum drin wurden wir schon hingewiesen wohin wir sollen. Ein Kartendurchgang war frei, ein Blick auf unsere ID, abgenickt und durch. Das war aber einfach… schon stand der nächste Posten für uns da und wies uns in Richtung Begovaya (Беговая). Stimmt, in diese Richtung müssen wir. Nun war Rolltreppe fahren angesagt. Die Metro liegt über 50 Meter tief unter der Oberfläche, da SPB auf Sumpfgebiet erbaut worden ist. Ganz schön steil und lang.
Kaum unten, der nächste Richtungsweiser und auch eine Metro war da. Rein und ab ging es. Über der Tür konnte man gut verfolgen wo man ist und in welche Richtung es ging. Wir waren richtig! 🙂 Je näher wir unserem Ziel kamen (Novokrestovskaya – Новокрестовская) umsomehr Fan’s kamen hinzu. Und das alles äußerst friedlich, ein kleines Nicken, ein freundliches Lächeln, auf die kleine deutsche Flagge gucken und in erstaunte Augen sehen. Prima! So wie sich herausstellte waren es meist Russen, die zu dem Spiel unterwegs waren, zumindest in der Metro.
Nach ca. 45 Minuten waren wir am Ziel. Alles raus und schon wurden wir ohne Gedrängel fast wieder an die Hand genommen. Überall standen Einweiser und aller 15 Meter wurden die Wege durch einen Wachposten in voller Ausrüstung abgesichert. Wow.
Wir mussten hinten herum und konnten die ersten Eindrücke genießen. Natürlich waren wir auch näher an der „Rakete“ dran die wir gleich noch einmal festgehalten haben.
Nachdem wir das mit den Munzee´s erledigt hatten, trafen auch immer mehr Fan’s aus aller Herren Länder ein. Alles war friedlich und eine tolle Stimmung machte sich schon vor dem Stadion breit.
Also, ab ins Stadion. Schnell noch eine rauchen, denn drin ist Rauchverbot. Maradonna hat es auch erlebt wie es ist mit ner dicken Zigarre da herumzuwedeln 😛 Am Eingang vier mit angestellt und Stück für Stück ging es zur Kontrolle. Natürlich musste ich mal so einen Wachposten an seine Schutzpolster fassen, ob die auch echt sind. Er hat es gestattet, aber keine Miene verzogen. Sie waren echt! Dann wurden Ticket und Fan-ID gemeinsam gescannt, grünes Licht und wir waren drin. Fast… Taschenkontrolle! Ich hatte den kleinen Rucksack… ausräumen, Handy anschalten, Fotoapperat anmachen, das es ja keine Attrappen sind. Alles für gut befunden und wir waren richtig drin. Ey, was für ein riesen Ufo das Stadion. Gewaltig! Tja und nun noch unsere Etage finden. Kein Problem. Ticket zeigen und schon wurde man in die richtige Richtung geschickt. In einer halben Stunde ist Anstoß. Zeitig genug waren wir am Platz. Getränke hatten wir natürlich vor der ganzen Erwartung einfach vergessen zu kaufen. Kaum auf unserer Etage herausgetreten, empfing uns eine Stimmung die einen sofort mitriss. Wieder gewaltig! Die Mannschaften waren noch beim warm machen…
Tja und und dann ging es los. Die Banner und Flaggen wurden aufgerollt, Mannschaften liefen ein und die Nationalhymen erklangen. Es kribbelte bei uns am ganzen Körper. War schon alles bisschen ergreifend…
Nach dem Anstoß konnte man sich als Nichtstadiongänger gar nicht auf das Spiel konzentrieren. Die Stimmung um einen herum war regelrecht berauschend. Sobald ein Belgier in Richtung englisches Tor marschierte war die Hölle los. Beim Schreiben darüber stellen sich gerade meine Armhaare nach oben und ich bekomme jetzt noch Gänsehaut… Das 1:0 für Belgien hätte ich vor lauter Stimmung fast verpasst. Danach rollte eine Laola-Welle nach der anderen durch das Stadion. Und man glaubt es kaum, man hörte sie regelrecht anrollen… Den unterschwelligen Ton und das seltsame Gefühl kann man hier gar nicht wiedergeben. Einfach nur irre…!!!
In der Pause machte ich mich auf den Weg, Getränke zu holen. Na mal sehen wie viel ich von der zweiten Halbzeit verpasse… Nix! Die Organisation war perfekt! Und die Becher waren doch glatt dem Spiel angepasst und es gab sogar Bier mit Alkohol…
Unser geheimer Favorit hat gewonnen! Belgien gewinnt 2:0 gegen England und sichert sich Platz 3 zur WM 2018 in Russland, und wir waren live dabei!
Langsam strömte alles wieder aus dem Stadion heraus. Trotz Spielende war die Stimmung ungebrochen. Auch auf dem Weg zur Metrostation hinter dem Stadion wurde gelacht und Stimmung gemacht
Ich machte mir aber schon mal Gedanken wie wir wieder so zurück kommen. 64.406 Zuschauer und alle mit der Metro… durch den Park ging es auch zu einer zweiten Metrostation in der Nähe… Warum macht man sich hier eigentlich Gedanken. Alles war bis zum Letzten organisiert. So auch die Rückfahrt der Massen an Zuschauer. Als wäre es ein ganz normaler Tag, kein Anstellen oder drängeln. Schon war man am Eingang der Station und schon ging es die Rolltreppe nach unten. Dort angekommen, schlossen sich gerade die Türen der U-Bahn. 30 Sekunden später war die nächste da. Perfekt! Und schon ging es in Richrung unserer Station Lomonovsoskaja. Nach einer dreiviertel Stunde waren wir da. Tja und nun. Rezeption anrufen… Ach wo, da standen doch zwei „Dazuverdienertaxis“. Ich sprach, ich möchte mit einem 1600 Lada zum Hotel fahren. Los lass es uns versuchen! Vistenkarte vom Hotel gezeigt und abgewartet. Der Fahrer musterte uns von oben bis unten (wir wurden in Rubel taxiert). Dann fragte er seinen Hintermann und nickte leicht. Na Moment so schnell nicht… Сколько рублей? (Wie viele Rubel?) kam dann erst einmal von mir und reichte ihm Stift und Zettel. Erstauntes gucken, leichtes grinsen und er schrieb eine 500 auf. Na gut dachte ich, handeln wir. Da wir den ungefähren Preis kannten (230 Rubel) sagte ich kurz Hет! (Nein!) und 200 erschienen auf dem Zettel. Er 450, ich 250, er 400, ich 300 mit den Worten мы выигрываем оба (wir gewinnen beide). Lautes Lachen von ihm und seinem Hinterman. Xитрый лис! (Schlitzohr oder schlauer Fuchs) Wir lachten beide und schon konnten wir Platz nehmen, im Traum aller DDR-Bürger 😛 (Bild Wikipedia). Kurze Zeit später waren wir da und die Fahrt eine nostalgische Erinnerung. Mit сто, двести, триста reichte ich ihm die drei 100 Rubelscheine. Wieder ein fröhliches Lachen und mit einem herzliches До свидания (Auf Wiedersehen) verabschiedete sich unser Fahrer. Genial, wir waren um ein Erlebnis reicher und zufrieden wieder an unserem Womo!
Kurze Auswertung mit unserem schweizer Nachbarn und dann erst einmal den Tag etwas sacken lassen. Nach dem Abendbrot noch schnell den Plan für morgen gemacht. Eigentlich sollte Weliki Novgorod unser Ziel sein, aber wie das so mit Plänen ist… Im Frühjahr schrieb uns ein Pärchen an, das sie es auch einmal mit Russland versuchen wollten und ob wir ihnen helfen könnten. Warum denn nicht. So ergab es sich, dass wir uns trafen als wir bei ihnen in der Nähe waren. All mein Wissen mitgenommen und in Papierform dort gelassen. Natürlich wurden wir auch über ihre Reiseroute informiert und als ich diese verglich mit unserem Plan, stellte sich heraus, unsere Wege kreuzen sich fast. Da kam doch die Idee auf, treffen wir uns eben halt mal in Russland. Nach einigen Überlegungen stand fest, morgen wird ein Fahrtag und Weliki Novgorod wird auf anderes Mal verschoben. Unseren Plan kurz mitgeteilt und die Freude war groß. So ist das halt mit Plänen. 🙂
Abends noch kurz mit unserem Brasilianer geschwatzt, wo sich herausstellte seine Frau hat auch deutsche Wurzeln vom Großvater, aber die deutsche Sprache hat sie total vergessen. Noch Informationen ausgetauscht, sogar die Telefonnummern, man weiß ja nie, ob man sich mal wieder sieht… und dann ging es langsam ins Bett. Sind gespannt auf morgen…
Mitten in der Nacht werde ich wach, irgendwelche Gedanken quälen mich. Ich hatte etwas von Migrationskarten geträumt… warum auch immer. Mit einem Mal wusste ich warum. Frauchen hatte doch ihren Pass wegen der SIM Karte von MTS hergeben müssen. Die haben alles kopiert und die ganze Zettelei ausgefüllt. Da war auch die Migrationkarte im Pass. Ist sie da noch drin??? Oh…. Eingeschlafen bin ich dann doch irgend wann wieder…
Sonntag, 15. Juli 2018, 21:48 GMT+3
Svistunovo, Arkhangel’skoye, Oblast Twer, Russland, 22°C Scattered Storms
Zur normalen Zeit wach geworden und erst einmal heißes Wasser machen, Kaffee fertig und eine rauchen gehen. Ich musste mir den komischen Traum noch Mal durch den Kopf gehen lassen. Hilft ja alles nichts. Frauchen! Guck mal in deinen Pass ob die Migrationskarte noch da ist. Warum, die ist doch immer im Pass… guck einfach nach! Kram, kram… hab ich doch gesagt, die ist immer im Pass! Dann ist gut! Ich erzählte ihr dann von meinen wirren Gedanken in der Nacht. Ich bekam noch einen Kaffee und die Mitteilung, das es gut so ist, wenn einer an solche Dinge denkt! Hätte ja auch im MTS-Laden rausgefallen sein können. Puh. Nun konnte alles seinen gewohnten Gang gehen.
Nachdem wir dann in Ruhe gefrühstückt hatten, wurde alles verstaut und das Wohnmobil noch entleert und frisch gefüllt. Gut gelaunt verließen wir das Hotelobjekt und begaben uns in Richtung Moskau. Luba hatte gesagt, das man jetzt sogar eine zweite Autobahn nach Moskau baue und viele Teile schon fertig sind. Kennt unser Navi noch nicht, aber egal, wir wollten die alte Strecke fahren. Wir wussten was auf uns zu kommt. Straße, Straße Straße. Aber für ein Treffen mit den neugewonnenen Freunden machen wir auch mal Meter (584331m laut Navitrack 🙂 ).
Erst ging es in Richtung Weliki Novgorod durch die weiten russischen Wälder. Kurz vor Novgorod bogen wir über die Wolchowo, die in den Ilmensee mündet, ab um die E-Straße nach Twer zu benutzen.
Dann ging es quer durch den Valdai Nationalpark. Hier hatten wir uns schon einige Übernachtungsstellen herausgesucht. Direkt im Nationalpark oder in Bereg. Machen wir beim nächsten Mal. Weiter Richtung Twer. In Khotilovo, schon im Oblast Twer machten wir einen kurzen Halt an der Kirche des Erzengels Michael (Церковь Архистратига Михаила). Leider konnten wir da nicht rein. Aber Bilder von innen gibt es über den Link.
Nun ist es aber nicht mehr weit. Unsere Kommunikation von unterwegs sagt, die beiden haben schon Stellung bezogen. Na, dann… einmal rechts ab und immer an der Wolga entlang bis Svistunovo.
Natürlich die Einfahrt verpasst. Einmal wenden in mehreren Zügen und dann ging es zum Platz. Sind wir hier auch richtig? Laut Yandex (russ. Google) ja…
Ein großes Hallo von den beiden und eine herzliche Begrüßung schon von weitem. Womo in das Gelände zirkeln und schon sprudelten die ersten Erfahrungen von Grenze und Leuten hervor. Macht doch mal langsam, lasst uns richtig ankommen und wenigstens die Stühle hervor holen… Weit gefehlt. Schon standen die ersten leckeren Sachen auf dem Tisch und danach gab es noch frischen Lachs. Wow! Dann kam der Administrator des Platzes und wollte natürlich Geld haben. Gaben wir, fanden es aber etwas überteuert. Handeln wollte ich diesmal nicht, da unsere anderen zwei schon den Preis bezahlt hatten. Ich glaube wir haben wohl so einen Wohnbungalow bezahlt, obwohl wir unsere eigenen Schneckenhäuser mit hatten. Egal… Nebenbei wurden die Erfahrungen ausgewertet, bis Frauchen sagte, ist heute nicht das Endspiel der WM? Na klar! Auto stand günstig, der Satellit sendete ein Signal in unsere Richtung. Fernseher an und gedreht… aber schon im Ansatz hatte ich alles lose in der Hand. Hä? Befestigung des Ausschubes hatte sich verabschiedet. Dann eben erstmal so.
Nebenbei kam der Adminstrator öfter vorbei, fragte ob wir Decken brauchen, brachte noch Leuchtgirlanden an… Bei der Kohle 😀
Nun aber WM gucken. Den Schaden guck ich mir später an…. Frankreich Weltmeister – eigentlich waren wir für die Kroaten… Fernseher aus und… das kann nicht möglich sein!!! Wer hat denn diese Konstruktion hier angebracht? Auf einer 1000x80x15 großen Schichtleiste war der schwere Einschub aufgeschraubt. Gut! Aber das ca. 7 kg schwere Teil mit nur einer 20 mm Spaxschraube festzumachen ist ein Hohn. Die zweite Minischraube war nur in die Schichtleiste angefädelt, noch nicht einmal durch. Wer wars, der Hersteller oder der Händler. Egal, zum in Ordnungmachen hatte ich diesmal keine Lust. Die „tausend“ Schrauben von der Rüchbanklehne waren mir zu viel. Hatte zwar alles mit, wie Akkuschrauber, Schrauben usw. aber nööö! Die Leitungen am Fernseher reichten um ihn schräg auf den Eßtisch zu stellen. Reicht und fertig!
Dann kam der gemütliche Teil mit einigen Mückenangriffen. Wir haben lange geschwatzt und viele Erfahrungen und Tipps ausgetauscht. Spät abends ging es dann irgendwann ins Bett…
Montag, 16. Juli 2018, 19:08 GMT+3
Slobodskoye, Slobodskoye, Oblast Smolensk, Russland
Ausgeschlafen und dann gab es ein gemeinsames Frühstück. Der Abend wurde ausgewertet und von neuen Plänen gesprochen. Wir wollten unsere Standortzusendung am Abend fortsetzen und das sollte uns noch eine Überraschung bescheren 🙂
Danach war Zeit den Platz noch genauer zu inspizieren. Die Wolga ist nicht weit weg und man sah mehrere Angler an uns vorbei radeln. Es wurde auch darauf hingewiesen, das dieses Gebiet unter Aufsicht ist. Also ganz einfach, bewacht.
Natürlich hatten wir auch Strom und Wasser und unsere Toilette konnten wir auch entsorgen. Das mit dem Wasseranschluss habe ich kurz festgehalten… nein es gab einen Wasserhahn gleich neben dem Womo!
Nach einer herzlichen Verabschiedung machten wir uns wieder auf den Weg. Das nächste Ziel sollte Weißrussland sein. Wir waren schon gespannt wie es an der Grenze werden wird. Aber bis dahin war noch genügend Zeit. So trudelten wir weiter an der Wolga entlang.
Dann ging es über die Wolga. Von hier sahen wir ein paar historische Gebäude und wir machten einen kleinen Abstecher. Wie sich später herausstellte war es die Kirche von Paraskeva Freitag und auf der anderen Uferseite der Klosterkomplex von Staritskiy Heiliges Dormitionskloster. Wieder was gelernt.
Danach wechselte die Landschaft in eine weite Ebene. Nebenbei erschienen immer wieder die Andenken und Ehrungen an die Gefallenen des 2. Weltkrieges. Auch Lenin ist in den Städten vertreten, viel mehr als man denkt. Aber auch ein bisschen Industrie tauchte ab und zu mal auf. Die Weite ist schon beeindruckend. Bei uns ist jeder Flecken Erde genutzt, hier liegen Flächen brach und keinen interessiert es. Die Natur kann tun und lassen was sie will…
Dann hatten wir die E 30 erreicht und stellten fest, zeitlich werden wir unser Ziel bei Vladimir auf dem Campingplatz wohl nicht schaffen. Also wiedermal eine Planänderung. Im Smolensker Seen Nationalpark hatte ich im Vorfeld etwas gefunden. Also die Koordinaten eingegeben und weiter gings. In der Ferne kündigte sich schon ein gewaltiges Naturschauspiel an.
Und natürlich dauerte es nicht lange und wir waren mittendrin. Die Scheibenwischer hatten zu tun die Regenmassen von der Scheibe zu bekommen. Es blitzte fortlaufen und der Donner war sogar im Womo zu hören, trotz Fahrgeräusche und prasselnden Regen auf der Scheibe und dem Aufbau.
Aber alles gut überstanden. Ab nach rechts und Richtung Nationalpark. Natürlich schlug das Wetter noch ab und zu seine Kapriolen, aber diesmal nicht so heftig. Dann hatten wir eine Stelle wo richtig guter Empfang auf dem Handy war und Frauchen konnte ihre Munzee-Aufgaben noch erledigen. Wer weiß wie es am Ziel aussieht? Einmal sahen wir ein Schild vom Nationalpark. Aber dann nie wieder. Sind wir nun drin oder nicht? Navi führte uns auch brav immer weiter. Nun sollten wir fast da sein. Ankündigung, Schild, Zeltplatz oder sonst ein Hinweis… Nix! Und auf einmal sprach das Navi, biegen sie links ab…
Hmm, der Weg war eine Wucht! Aber nirgendwo aufgesessen oder angeeckt, puh! Na ja, solche Wege waren uns schon bekannt von unserer Murmansk-Reise. Drei Familien mit Kindern waren da unten anwesend und grillten, die Männer fingen die Fische dazu. Also richteten wir uns auch ein. Obwohl wir unterwegs gefragt hatten, wollte hier niemand Geld für unsere Übernachtung. Richtig hingestellt, zwischen den Bäumen hatten wir eine kleine Lücke und deshalb sogar Fernsehempfang und das Handy sagte auch ab und zu etwas. Eigentlich war der Platz genial. Aber der Weg dorthin…
Nach dem wir unser Abendbrot gegessen hatten schauten wir noch gemütlich fern. Draußen sitzen war nicht so ideal, Mückenalarm! Das legte sich aber bald. Kurz darauf waren wir dann ganz alleine. Die anwesenden Familien packten ihr Auto und verließen den Platz. Die Ruhe war himmlisch, nur die Gedanken an die Rückfahrt zur Zivilisation, waren spannend. Wenn es hier die Nacht regnet und morgen früh den Berg und die Absätze nach oben… Ach, haben wir bis jetzt immer geschafft. Ab ins Bett!
Dienstag, 17. Juli 2018, 19:49 GMT+3
Krupski, Woblast Minsk, Belarus, 27°C Scattered Storms
Schön gemütlich ausgeschlafen, wir hatten ja Ruhe pur. Wasser bunkern oder ablassen war nicht. Aber unsere Toilette konnten wir in eins von den vielen Donnerbalkenhäuschen entsorgen. Den Rest werden wir auf dem Zeltplatz in Kolodnica los. Nach einem ausgiebigen Frühstück gings los nach oben in die Zivilisation. Ich hatte abends noch mal auf allen möglichen Outdoorkarten die ich so habe nachgesehen ob es irgendwie einen anderen Weg gibt. Diesen gab es zwar, aber beim kleinen Spaziergang gestern hatte ich mir die vorhandenen Wege schon angesehen. Für Womo diesmal gar nicht geeignet. Auch mit Zutrauen und so… Also selber Weg zurück…
Nun waren wir gespannt auf die Grenze zu Weißrussland. Nach unseren Informationen (jetzt mal die Sondervereinbarungen zur WM 2018 und zu den European Games 2019 weggelassen) darf man mit einem russischen und weißrussischen Visum nicht die Grenze als Drittstaatler, also EU, von Weißrussland nach Russland überschreiten. Umgekehrt darf man das… (hängt mit der gegenseitigen Anerkennung der Visa der Staaten zusammen). Wir lassen uns überraschen. Die Grenze näherte sich und… ja wo ist denn nun die Kontrolle der Weißrussen? Nix… Auf der Gegenseite Fahrzeugschlangen und kontrollierende Beamte vom russischen Zoll und Pass. Also stimmen unsere Info’s! Aber erst wenn wir Belarus verlassen, wird es sich an der Grenze zeigen, ob die Infos 100% reichen 🙂
Jetzt schnell noch das mit dem Mautkästchen erledigen. Wir hatten noch eins aus 2016. Das wollte ich auf die neue Kfz-Nummer umschreiben lassen und mein darauf befindliches Geld nutzen. Rein zu Beltoll und mein Anliegen vorgebracht. Die gute Dame lächelte und sagte, wir machen es einfacher. Ich nehme das Alte zurück, rechne auf die VISA Karte zurück und wir machen einen neuen Vertrag. Wenn’s schneller geht… Ruckzuck waren wir das Alte los. Nur noch testen gehen und schon war das Neue im Auto auf dem Amaturenbrett. Rauf auf die M1 und durch die erste Mautbrücke. Nichts, kein Piep. Verdammt! Ging doch beim letzten Mal auch so… Also an die Scheibe gepappt und gespannt die nächste Mautbrücke durchquert. Piep! Uff…
Was machen denn unsere Daten-SIM’s aus Russland? Beide gingen noch. Komisch? Sollten die von Russland auch hier in Weißrussland gehen. Wir sind eigentlich recht weit von der Grenze weg… Fahren wir nach Orscha und fragen halt und wenn nicht holen wir dort gleich neue.
Einen MTS Laden gefunden und ich wollte fragen. Aussichtslos! Jeder muss eine Karte ziehen und warten bis er dran ist. Na toll. Nächsten angesteuert, das selbe. Dann eben nicht! Geht ja noch. Also wieder auf die M1 und weiter gings. Probieren wir es mal in Talachyn. Den Laden gab es gar nicht und entpuppte sich als Internetcafe. Rückzug! Bevor aber alles tot ist schnell noch ein Munzee ausgelegt. Die Länderstatistik will auch gefüllt werden.
Da klebt er dran 🙂 Kurz vor dem Ziel sprach die Tankanzeige mit mir. Also nach Krupki tanken. Erst mal gucken wie es hier abläuft. Aha, erst zahlen und dann tanken. Erledigt. Blick auf’s Telefon, keine Daten mehr. Frauchen ihre Karte ging aber noch. Ich hab doch keine 20 GB in der kurzen Zeit verbraten… Tankonkel gefragt ob es hier einen Laden gibt. Na klar, 500m rechts. Finden wir… Klar, zu früh abgebogen. Also Stadtrundfahrt…
Dann endlich, hier im neuen Einkaufscenter ein MTS Belarus Laden gefunden. Gefragt und schon kam die Antwort, das ist eine Karte mit Rooming. Geht bis das Geld alle ist. Meins war alle. Also habe ich doch gleich eine neue geordert. Das freundliche Fräulein nahm sich Zeit und mit meinem Russisch und mit Tante Google sind wir klar gekommen. Aber ein Foto musste ich da lassen. Unser Präsident hat das so festgelegt. Wenn ich ihm gefalle :-P. Mit neuen MTS Daten, nur von Belarus halt, ging es nun endlich zum Platz. Schnell noch eine Cachekontrolle gemacht und schon waren wir unten am See. Natürlich war die Administatorin nicht da und das Tor war zu. Aber wir wissen doch wo die Schlüssel hängen. Tor auf und erst einmal entsorgen und Wasser bunkern. Unseren alten Platz bezogen, war ehe alles frei, Strom angeschlossen und ein Bierchen geöffnet. Tja und wer besucht uns denn da. Anscheinend störte er sich nicht an uns, und wir ihn auch nicht…
Dann vor zur Anmeldung und noch einmal probiert zu telefonieren. Diesmal hat es geklappt. Ekatherina sagt nur, in fünf Minuten bin ich da. War sie auch. Kurzer Blick auf mich, dann zum Wohnmobil… Stimmt ihr ward schon einmal hier, lachte und zeigte auf die Schlüssel. Moment, du bist doch der Deutsche, der Vladimir sehr gut kennt. Richtig! Dann machen wir alles morgen, braucht ihr noch etwas wegen Dusche und Küche… Nein, alles ok. Sie winkte und verabschiedet sich wieder. Heute konnten wir in Ruhe grillen, die Mücken hatten noch Auszeit. Es war als ob man irgendwie zu Hause angekommen ist. Es wurde ein kurzer Plan gemacht und der eigentliche Plan wieder umgestürzt. Eigentlich wollten wir von hier aus gerade herunter zur Ukraine. Nun steht Minsk auf den Plan und noch weiter. Zeit haben wir ja. Ganz entspannt ließen wir den Abend ausklingen.
Mittwoch, 18. Juli 2018, 21:59 GMT+3
1-й Октябрьский переулок, Woblast Hrodna, Belarus, 21°C Mostly Clear
Früh zeitig wach geworden. In Ruhe gefrühstückt und danach auch das Womo fit gemacht. Ekatherina war schon sehr früh da und quälte sich mit rasenmähen ab. Und dabei hatten wir schon gegen 10:00 Uhr wieder fast tropische Temperaturen. Unseren Opulus bezahlt, mit 20% Rabatt wegen der Mitgliedschaft in der russ. Liga (mal auf das Logo klicken für mehr Info). Nebenbei stellte ich fest, das mein Handy als Hotspot nicht mehr funktionierte. Warum den das nun wieder. Damit war Frauchen außen vor… und das hieß jetzt? Natürlich, ab nach Krupki und noch eine Karte holen. Auf dem Weg dahin habe ich noch schnell meinen Cache kontrolliert. Alles in Ordnung! Diesmal wussten wir gleich wo wir hin müssen. Im Laden guckten mich die zwei Leutchen an. Alles in Ordnung? Ja, schon aber… egal, wir wollen noch eine SIM Karte für das andere Handy. Zum Glück kam die freundliche Dame von gestern auch noch. Also das ganze Schauspiel noch einmal. Nebenbei war auch ein russisches Pärchen dabei eine SIM zu kaufen. Meine Hotspotoption war ja weg. Ich zeigte ihm was später mit seinem Telefon passieren könnte (Wir hatten festgestellt, das es eine SMS gab, wo einem gesagt wurde, das die 500MB für Hotspot aufgebraucht sind). Schon waren wir im Fachgespräch… Ein Hände-Mimik-Russisch-Englisch-Deutsch-Mix. Aber wir haben MTS ausgetrickst! Den APN Belarus händisch eingeben und schon war die Option wieder vorhanden. Tja, iPhone halt. Der Android meiner Frau hat es von alleine gemacht. Wieder was gelernt. Herzliche Verabschiedung, tollen Urlaub und schon trennten sich unsere Wege wieder. Das Ganze war sehr zeitintensiv gewesen… wie war doch gleich der Plan? 😛
Der Plan war erst einmal Munzee in Minsk. Also rein ins Vergnügen…
Weiter ging es auf der M1. Wir wollten den Stellplatz in Neswisch mal in Augenschein nehmen. Vor zwei Jahren hatte man uns angeboten dort zu nächtigen. Es war aber alles ein wenig verworren, wegen Steuern und was weiß ich. Ich hatte zwar die email Adresse, aber wir fuhren mal auf gut Glück. Wenn es nicht klappt, haben wir noch den Platz in Mir.
In Neswisch angekommen haben wir uns kurz das Benediktiner Kloster von außen angesehen. Hier muss auch gleich der Stellplatz sein. Nach ein wenig herumkreiseln haben wir ihn gefunden. Verlassen und es war auch kein Bewohner in der Nähe. Auch Tore aufmachen, wie Herr Tissen sagte, ging hier auch nicht. Hmm, blieb also bloß Mir. Der Weg war nicht weit und schon bogen wir auf die Baumallee ab. Kaum auf den Hof, kam schon der Besitzer. Wollte uns alles zeigen, aber ich sagte, kennen wir schon… Er guckte uns an, ah, ihr wart schon hier. Jetzt erinnerte er sich. Wir zahlten 20 BYN = 8 € und gut war. Kurz danach hatten wir Besuch. Unsere Wächter, die den ganzen Tag und die Nacht vor und unter unserem Womo blieben.
Donnerstag, 19. Juli 2018, 21:56 OESZ
Н-22, Derev’yane, Oblast Riwne, Ukraine
Nach dem Wachwerden wurden wir schwanzwedelnd empfangen. Große Augen guckten uns an. Ein leicht bettelnder Blick blieb natürlich nicht aus. So wurde gleich die Belohnung für die geleistete Arbeit verteilt.
Da noch ein Munzee und ein Cache am Schloss lagen, haben wir diesem wieder einen Besuch abgestattet. Aber gefunden haben wir leider diesmal nichts von beiden.
Nebenbei wurde der Plan wieder kurzfristig geändert. Wir fahren die M1 weiter bis Iwazewitschy und machen dann runter zur Ukraine. Außerdem müssen wir auch unser Mautkästchen wieder loswerden. Kurz vor der Abfahrt von der M1 guckten wir wo die Mautbrücken sind und wie wir am besten runterkommen. Es war verzwickt… Die Beltollstation befand sich genau auf der anderen Seite. Zur nächsten Abfahrt war es ziemlich weit und dann ein Stück M1 und ohne Kasten? Äh, was macht denn der da vor uns? Biegt auf der Autobahn links ab und ist auf der anderen Spur und fährt zu Beltoll. Das können wir auch. Günstigen Moment abgewartet und einmal wenden auf der Autobahn. Geht doch! Ruckzuck war alles zurückgerechnet und ich konnte auch mein Russisch etwas anwenden. Die Frau war zufrieden und verabschiedete mich mit einem Lächeln. Auf der H472 und P144 schlängelten wir uns zur ukrainischen Grenze. Legten noch kurze Stopps ein und so einen bunten Friedhof wollte ich auch noch aufs Bild bannen.
Dann war es so weit, die Grenze näherte sich. Ein Vorposten fünf Kilometer vor dem Geschehen kündigte es an. Nun waren wir gespannt. Wir sind ja über die russische Grenze zu Weißrussland eingereist und da gab es keine Kontrolle. Wie werden es die lieben Beamten handhaben? Ach, ihr kommt aus Russland und wart dort zur WM. SPB ist eine schöne Stadt. Pässe mitgenommen und 10 Minuten später war das erledigt. Gleichzeitig kam der Zoll nahm unsere Einfuhrerklärung für’s Womo und ein Beamter warf einen Blick ins Auto. Kurze Zeit später hatten wir alles wieder. Viel Freude auf eurer Reise und schon waren wir im Niemandsland. Zwischendrin kündigte sich unser nächstes Land an.
Dann kam die ukrainische Grenzprozedur. Schon unsere Flaggen am Fahrzeug, die russische, und unsere Aufkleber von der WM sorgten für Unmut. Na das kann was werden. Schon wurden die rollenden Tische herangekarrt… oh ha, sollten wir jetzt alles ausräumen? Erst mal Pässe und Fahrzeugpapiere. Knaus, was ist Knaus und der Kfz-Schein lautet auch anders. Gut kennen wir schon. Unseren Zettel gezückt…
Das erste war geklärt. Gut, dann halt noch Mietvertrag und Vollmacht. Das fand man gut und ließ sich trotzdem viiieeel Zeit. Frauchen ging das ziemlich auf den Keks. Mir war es wurscht. Zurück ging nicht, wir hatten nur eine einmalige Einreise nach Belarus :-). Dann war das überstanden. Nun der Zoll. Alles auf und da gucken und das aufmachen, die Kiste rausholen… man, haben die noch nie Konserven gesehen und das im Glas. Dann ging es nach innen. Hier kam die Passkontrolle doch gleich mal mit. Neugierig wurde alles beschnüffelt. Bis jetzt brauchten wir wenigstens nichts ausräumen… Dann ging es wieder los wegen der russischen Flagge. Leck mich doch fett! Ihr geht mir auf den Sack! Eigentlich wollte ich stur bleiben. Frauchen drückte mir einen Aufkleber mit der deutschen Flagge in die Hand. Drüber geklebt, ah Germany Flagge очень хорошо! Daumen, hoch. Ar……h! Dann kam noch eine breite Madrone mit Mpi um den Hals und wollte auch noch ins Womo. Hier musste ich wieder lachen. Sie passte nicht durch die Tür. Sie hat das wohl mitbekommen und es muss ihr wohl peinlich gewesen sein. Auf einmal ging alles ganz schnell. Sie bellte ein paar laute Worte durch die Gegend (Befehle?). Im Sauseschritt verpissten sich alle, wir bekamen unsere gesamten Papiere und schon durften wir fahren. Sie ließ uns persönlich durch den letzten Schlagbaum. Geschafft. Die weißrussischen Grenzer waren spitze, die Ukrainer spitz und lästig. Nach anderthalb Stunden hatten wir alles hinter uns. Egal, erst mal weg hier.
Ja so schnell ging das nun auch wieder nicht. Loch an Loch zeigte sich die Straße. Eh, was ist das denn für ein Fahren. Aber es sollte später noch besser kommen! Gleich hinter der Grenze noch einen Stopp eingelegt. Welchen Stellplatz nehmen wir? Der am nächsten liegende Platz war zeitlich genau so weit weg wie der entferntere. Straßenmäßig gesehen. Also nehmen wir den weiteren! Hier tauchten wenigstens ein paar E-Straßen auf.
Mit lautem Poltern bahnten wir uns unseren Weg. Oh armes Fahrgestell! Übrigens ist es in der Ukraine egal ob es eine E, H oder T-Straße ist, alle sind total kaputt! Irgendwann erreichten wir H 22 und die war sogar vierspurig und ganz neu. Nur durften wir hier nur rechts abbiegen. Aber weiter vorn gab es eine Überfahrt. Natürlich illegal…
Dann durften wir ungefähr 8 km diese Straße genießen und schon war es wieder vorbei. Noch 2 km schweizer Käse als Straßenbelag und wir waren am Ziel. Bei Administrator nachgefragt und die Telefoniererei ging los. Irgendwann bekam ich das Handy und schon kam in deutsch, sie dürfen hier übernachten, wir haben Toilette aufgeschlossen, aber keine Dusche. Ich, wir brauchen keine Dusche und Toilette, haben alles an Bord. Sie, die Dusche bleibt zu! Ok :-). Man zeigte uns alles und schon waren wir alleine. Aber sowas von alleine. Hier hätten 500 Womo’s Platz gehabt. Wasser war da, Strom hatten wir aus dem Pavillon und die Toilette mit den zwei Füßen gleich in der Nähe. Unsere Handy’s wurden mit Wlan versorgt, da wir ja wieder in einem neuen Land waren. Wir machten uns kurz auf die Socken und ergründeten den gesamten Komplex. Cool…
Nun genug für heute und ab ins Bett.
Freitag, 20. Juli 2018, 21:52 OESZ
Kel’menets’kyi rayon, Oblast Czernowitz, Ukraine, 22°C Mostly Clear
Heute bestand der Plan darin, uns Moldawien zu nähern. Abends hatten wir eine ungefähre Strecke geplant, mit dem Grund, das die E-Straßen besser sind. Wir und geplant… 😛
Da wir auch hier (Ländergruppe 3) keine mobile Daten hatten, wollten wir nach Riwne fahren um uns mit diesen zu versorgen. Wo es was geben sollte, hatte ich mir schon per Tante Google heraus gesucht. Also auf nach Riwne. Das Navi führte uns geschickt durch die Stadt und wir landeten an einem riesigen Einkaufstempel. Haben die überhaupt auf? Es standen nur ein paar Fahrzeuge auf dem großen Parkplatz.
Doch, alles war geöffnet, sogar die Eislaufbahn! Ja, hier kann man mitten im Hochsommer eislaufen. Irre! Ein paar junge Mädels tat das auch, aber nicht lange. Nach einiger Zeit haben wir auch den UA-Telefonladen gefunden. Hilfsbereit wurde für uns alles ausgefüllt, aktiviert und aufgeladen. Die beiden Leutchen kümmerten sich wirklich gut um uns. War ja auch keiner weiter da. Wenn man sich so umschaute, im gesamten Komplex alles vom feinsten. Doch wie es schien nur für die etwas besser gestellten Leute. Und so viele gab es nicht…
Wir hatten Kontakt zur Außenwelt und es konnte weiter gehen. Auf dem Ring um Riwne waren ein haufen Baustellen und es kam wie es kommen musste. Falsch abgebogen und zu spät bemerkt. Also blieben wir auf der Straße… was heißt hier Straße? Wie gehabt, Loch an Loch und man wußte kaum wie man fahren sollte. Hier gibt es viel zu tun. Auf ein paar Abschnitten, die von der EU gefördert waren, ging es zügig voran. Aber leider nur kurz…
Lassen wir das Thema Straßen erst einmal beiseite 🙂 Natürlich konnte man auch an der Landschaft erkennen, das früher einmal die Ukraine die Kornkammer der UdSSR war. Landwirtschaft noch und nöcher. Auch für Frauchen gab es das zu sehen was sie gerne mag. Sonnenblumen in Hülle und Fülle.
Wir näherten uns dem National Naturpark „Podilsky Towtry“ in der Nähe der Tyra, die sich hier durch die Gegend schlängelt. Da sollte auch irgendwo ein Platz sein, wo wir übernachten wollten. Und so weit war es nicht mehr. Was kommt denn uns da entgegen kurz vor dem Ziel? Winkerei und schon vorbei. Äh, schon mehrere 1000 km kein Womo gesehen und das kurz vor unserer Übernachtung. Alles voll oder kein Hinkommen? Wäre ja nicht das erste Mal…
Einmal rechts und links abbiegen und dann. Mit dem Fahrer des weißen Auto, der hinter uns war, kurz unterhalten. Könnte etwas zu extrem sein für das Womo zum Canyon zu fahren. Am Abzweig war uns das auch klar. Nund nun? Vier ausgefahrene Wege… nehmen wir den besten davon.
Tja, und dann war Schluss. Neben uns ging es zwar runter, aber mit der Überlänge nicht zu schaffen ohne Schaden. Kurzer Entschluss, wir bleiben einfach hier stehen. Stören tun wir keinen und behindern auch nicht. Später kam noch der Bauer oder Schäfer vorbei, doch er hatte nichts auszusetzen. Und schon waren wir ganz alleine über der Tyra.
Nach dem Abendbrot noch Fernsehen geschaut und das ziemlich lange. Zu dem noch Festbeleuchtung in der ganzen Hütte und die Anzeige war beim zu Bett gehen gerade mal 10% gesunken. Endlich mal gute Batterien im Auto! Eigentlich wollte ich noch ein Band zwischen den Türen spannen, habs aber gelassen. Außer den Kühen war hier weit und breit nichts. Also Gute Nacht.
Samstag, 21. Juli 2018, 22:34 OESZ
Ialoveni, Ialoveni, Moldau, 23°C Mostly Clear
Gut und ausgeschlafen erst einmal Natur beschnuppern. Also den Fotoapperat geschnappt, mal sehen was so schönes gibt. Der Schäfer war auch schon sehr zeitig an uns vorbeigefahren, sagte Frauchen. Ich hab natürlich nichts mitbekommen. Wenn ich schlafe, schlafe ich :-).
Nun auf nach Moldawien. Mal sehen wie es so an der Grenze zugeht. Wie werden die Grenzer diesmal reagieren? Außerdem stand noch die Frage, wo bekommen wir Frischwasser her. Was wir so gesehen hatten, gab es an den Tankstellen nichts. In den Dörfern gab es zwar Gas, man sah es an den gelben Leitungen die von Haus zu Haus gingen, aber die Ziehbrunnen waren alle ohne Wasser. Aber irgendwas geht immer… An einer Apfelsammelstelle war auch so ein Brunnen, aber ohne Funktion.
Natürlich hatten wir in fast jedem Land etwas Landeswährung geholt. Meisstens so um die 50 € herum. Das mussten wir wieder im Land alle machen. Rücktausch von Geld (Scheine) in Deutschland aussichtslos, außer russische Rubel geht da gar nichts. Sind so die Erfahrungen aus 2016. Also weg damit, nein, Lebensmittel, tanken usw. Im letzten Ort vor der Grenze, in Mamaliga, gab es einen Laden. Hier gab es sogar Pilsner Urquell in Büchsen. Schnell alles mitgenommen was so da war. Waren so 10 oder 12 Büchsen. Beim Bezahlen gingen mir die Augen über. Was tippt denn die gute Frau da ein. Riesige Zahlen waren auf ihrem Rechner zu sehen. Da reicht unser Geld doch nie! Dann drückt sie auf = und erstaunen bei mir. Umgerechnet ca. 4 €. Verdammt so bekommen wir die Kohle auch nicht alle. Mit tanken auch nicht so richtig. So viel hatten wir durch die Straßen und das dahinschleichen auch nicht verbraucht. Also noch einmal in den Laden, Zigaretten kaufen. Na klar, Stangenweise… Also gleich mal vier Stangen herausgesucht. Natürlich ukrainische, wo keiner weiß was das für ein Kraut ist. Egal! Wieder zur Kasse und wieder riesen Zahlen und dann… 12 € alle gemacht. Das macht 3 € pro Stange. Holla, bei uns das zwanzigfache. Raucherparadis 😛
Tante Google sagte da gibt es noch eine Tankstelle. Also dahin und an die Zapfsäule geguckt. Alles auf Null, also kann man gleich tanken. Kaum hatte ich den Tankrüssel im Tank, kam der Tankonkel und maulte herum. Ich zeigte ihm meine Scheine, aber so richtig wollte er sich nicht beruhigen. So fluchte ich mal kurz deutsch in mich hinein. Jetzt wurde ich als nichts wissender Touri eingestuft und mein Tank bis auf 2 Griwnja gefüllt. Puh, Geld alle! Auf zur Grenze…
Wie immer, Autonummer aufschreiben, Marke und kurzer Blick in den Pass. Laufzettel bekommen und dann weiter. Nun war das Staunen auf unserer Seite. Entweder hatte hier keiner Lust oder das ist hier so…
So schnell haben wir noch nie eine Grenze überschritten. Ganze 3 DREI Minuten. Hammer, und das an der ukrainischen Grenze! Moldawien kurz angestellt. Die albanischen Shuttlebusse fuhren alle an der Reihe vorbei. Bin ich auch ein Bus? Also zum Grenzer und gefragt, ja ich muss auch in diese Spur. Geht doch! Also rein in die Spur und rüber. Die moldawische Grenzmutti kam sogar zu uns und holte alles ab was sie brauchte. Kurzes warten und schon kam der Zoll. Alles abgenickt und dann sollte ich noch schnell eine kleine Maut bezahlen. Hä? Doch stimmt. 4€ für ein Wohnmobil. Natürlich hatten wir keine Leu. Ein 5 € Schein tat es auch. 20 Leu wiederbekommen und gut. Das wars. Wir sind in Moldawien!
Gleich nach der Grenze gab es einen Cache, der aber nicht mehr da ist. Mist! Aber auf dem Weg zur Hauptstadt gibt es noch einen. Doch als erstes Geld kaufen. In Bricini gab es einen Bankomat. Schnell geguckt wie so der Kurs ist und auf 50€ umgerechnet. Komischer Automat, beim dritten Anlauf hatten wir die Scheine. So, fehlt nur noch die SIM Karte. Der Laden war zu. Klaro um die Zeit und an einem Samstag. Also weiter und gucken. Frauchen hatte schon ermittelt, das in Kischinau die Läden bis um 20:00 Uhr auf haben. Zwischendrin mal kurz von der M14 abgebogen um in Riscani einen Cache zu machen. Der war mitten in einer Gaststätte und Cheffe wußte davon und zeigte ihn mir gleich. Einmal ohne suchen ins Logbuch eingetragen. Mission erfüllt! Na ja, die Hälfte nur. In Transnistrien wollen wir auch noch einen machen.
In Balti, zweitgrößte Stadt Moldawiens, gab es einen Telefonladen der sogar auf hatte. Nichts wie hin. Tatsächlich offen und die Frau darin hilfsbereit. Sie nannte uns den Preis für 2×20 GB. für 12 Euro. Äh, und warum reicht das geholte Geld nicht. Logisch wenn man nur Leu für 5€ holt 😛 Ich hatte mich um eine Null vertan. Also nochmal zum Bankomat, der nicht weit weg war. In der Zwischenzeit hatte die Gute unsere Handy’s umgebaut und alles aktiviert. Prima, wir sind wieder online.
Zeit ist ran, wir könnten doch mal nach einem Plätzchen suchen. In der Nähe von Sângerei hatte ich etwas gefunden. Wie immer, wir gucken einmal… Das war wohl nichts! Kurz vor dem Ziel eine total ausgewaschene Straße, wo selbst ein hochbeiniger Traktor gescheitert wäre. Also kehrt marsch.
Unterwegs immer mal nach einem geeigneten Platz ausschau gehalten. Doch so richtig hat sich nichts ergeben. So entschieden wir uns direkt zum Weingut „Mileştii Mici“ zu fahren.
Es war eine gute Entscheidung. Wir waren ganz alleine hier. Der Wächter vom Gut wollte uns die Toiletten aufschließen und uns noch durchs Gelände führen. Wie man sieht, war die Zeit aber schon etwas fortgeschritten. Wir haben dankend abgelehnt und gesagt das wir alles an Bord haben. Bei meinem nächtlichen fotografieren traf ich noch einmal auf unseren Wächter. Wir unterhielten uns noch kurz, dann fragte er ob ich ihm eine Zigarette geben könnte. Moment, wir haben doch genug Schachteln aus der Ukraine. So bekam er gleich eine ganze Schachtel. Oh, er war sehr erfreut und bedankte sich ganz lieb. Ich passe auf euch auf in der Nacht!
Sonntag, 22. Juli 2018, 20:58 OESZ
Ialoveni, Ialoveni, Moldau, 27°C Mostly Sunny
Ausgeschlafen und einen Morgenkaffee mit Zigarette an der frischen Luft genossen. Da tauchte die Ablösung von unserem Wächter auf. Ich passe jetzt auf euch auf war nach dem Guten Morgen die Begrüßung. Drehte sich herum und verschwand. Da das Weingut Sonntags geschlossen hatte, lag ein Ausflug nach Tansnistrien auf dem Plan. Die letzte „Sowjetrepublik“…
Kurz vor der eigentlichen Grenze ein Vorposten. Wohin, woher, wie lange? Artig beantwortet und wir durften erst einmal rechts ran. Der Hellblaue wollte mal ins Auto gucken. Olle Neugierde!
Dann ging es weiter, der nächste Posten stand in voller Ausrüstung gelangweilt im Wege herum. Noch einen kurzen Kilometer weiter und das riesige Emblem mit Hammer und Sichel prangert über der Grenzanlage.
Tja und dann wollte man alles ganz genau sehen. Rechts raus, Pässe abgeben, Minimaut bezahlen und warten was passiert. Fünf Beamte schlichen um unser Womo. Jede Tür aufmachen, nebenbei fragen wie lange wir bleiben wollen und die Werkzeugkästen waren hochinteressant. Jeden aufmachen und das Werkzeug betasten und angucken. Haben die hier so was noch nie gesehen. Na gut, hab die drei anderen noch mit einem freundlichen Lächeln daneben gestellt und geöffnet. Wenn er Spaß dran hat… Jetzt wurde es ihm wahrscheinlich doch zu viel oder er hat meine Reaktion richtig gedeutet. Ich solte alles wieder einräumen und schon hatten wir die Pässe in den Händen. Geht doch! 😛
Tirassopol zeigte sich wirklich richtig sowjetisch, so wie wir es von damals kannten. Heldentum, ewige Flamme und Polizei, die die öffentlichen Plätze gut kontrollierten. Fast wie auf dem Roten Platz in Moskau in den 70er Jahren. Wir waren so frei und haben trotzdem fotografiert 🙂
Dann ging es ins Landesinnere. Hier wollten wir einen Cache suchen, den wir auch gefunden haben. Nebenbei wollten wir uns noch einen angegebenen Stellplatz ansehen. Hier sollte man auch entsorgen können und Wasser bunkern. Also folgten wir den Red Star’s. Manchmal war es etwas abenteuerlich, aber die Spur fanden wir immer wieder. Tja und dann wurde es immer enger für unsere Breite. Schluss mit lustig!
Na gut, fahren wir halt wieder. Winke, winke Platz. Es wurde auch Zeit den Rückzug anzutreten. Wir wollten unterwegs nach Wasser ausschau halten und am Flughafen noch ein paar Munzee’s einsammeln. Außerdem hatten wir auf der Hinfahrt etwas von einem Schloss gelesen.
Grenze ging diesmal, bis auf den Vorposten (jetzt Nachposten). Er wollte alles noch einmal wissen und auch ins Auto gucken. Es war der selbe, der uns früh schon empfangen hatte. Aber wir waren wieder in Moldawien.
Das Schild Castle Mimi tauchte auf und wir bogen ab. Als wir ankamen war alles hinter neuen, hohen Mauern versteckt. Aber die Frau am Einlass ließ uns wenigstens ein paar Fotos machen. Hier war alles für eine Hochzeit angemietet gewesen.
Aber solche Hochzeitsfeiern im großen Stil haben wir das Wochenende sehr oft gesehen. Meist alles in tollen Etablissements rund um die Hauptstadt herum… Eigentlich müssten wir über die Bahnschienen, um wieder auf die Hauptstraße zu kommen. Mist, immer gesperrt. Aber was ist das? He, das Ding funktioniert!
Die herrliche Straße mussten wir trotzdem bis zum bitteren Ende fahren, ehe wir wieder in Richtung Hauptstraße abbiegen konnten. Mittlerweile waren wir dran gewöhnt. Das Womo auch?
Nun aber zurück zum Weingut. Unser Wächter wird schon auf uns warten. Einen kurzen Ausflug zum Airport. Einfach so hier herumwandern und gucken ist nicht. Überall Wachposten und aller Meter wird man gefragt was man hier macht. Somit fiel das Munzeesuchen leider aus. Jetzt aber heeme 🙂 Wir wollten es uns noch ein wenig gemütlich machen und eine Grobplanung machen. Was Pläne? 😛
Montag, 23. Juli 2018, 9:36 PM OESZ
817027, Brăila, Rumänien, 23°C Mostly Cloudy
Schon zeitig kamen die ersten Besucher. Na ja, Besucher waren das nicht, eher Weinkonsumenten :-). Wir ließen uns Zeit, frühstückten in Ruhe und machten danach unser Mobil abreisefertig. Dann ab ins Weingut. Um diese Zeit war noch nichts mit Weinverkostung. Hätte uns eh nichts gebracht. Wer hätte dann fahren sollen? Ein kleiner Spaziergang durch das Gut. Hier war auch der Eingang zu den unterirdischen Lagerstätten die man befahren kann. Tja, da war das Womo ein klein wenig zu hoch…
Wo gibt es denn so was? Der Wein kommt doch glatt aus einem Brunnen. Einmal in weiß und einmal in rot. Das kosten haben wir uns aber verkniffen… 😛 Danach statteten wir dem Verkaufsraum einen Besuch ab. Und schon ging es runter in einen gut gekühlten Raum mit einer Menge an Flaschen. Hier war die Auswahl riesig… Vier Flaschen vom erlesenen Roten wanderten in einen Karton und ein kleines Souvenir für unsere Blumenfrau durfte nicht fehlen.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Rumänien. Wir wollten doch heute noch ins Casino 🙂 Aber bis dort hin… irgendwie waren hier die Straßen zu ende. Ich meine befahrbare… He, wir befinden uns auf einer E-Straße, genannt Europastraße. Aber dazu später. Am Anfang prägte die Landwirtschaft das Bild und ungeduldige Autofahrer und man konnte die Weite genießen.
Und dann wurde es spannend. Suche dir einen Weg auf der Straße das du vorwärts kommst. Wir waren schon einiges gewöhnt. Aber das hier war der Höhepunkt…
Wie man sieht ist eine Europastraße nicht gleich eine Europastraße, vor allem in den osteuropäischen Staaten. Aber diesen Umstand haben wir nun zur genüge kennen gelernt. Nochmals kurz geschüttelt und es bildlich festgehalten. 😛
Vielleicht wird es in Rumänien besser… hoffen wir. Weit ist es bis zur Grenze nun nicht mehr. Wir wollen doch noch ins Casino, nur können wir uns das für heute abschminken. Bei dem Vorwärtskommen… Dann kam noch ein Stück Straße was wir so noch nicht hatten. Wieder mal was anderes, aber diesmal ohne Löcher!
Dann ging es immer an der Grenze zu Rumänien entlang. Wo ist denn nun der Übergang? Kaum zu Ende gedacht und wir waren da. Die Moldawier ließen uns ohne großes Nachfragen aus ihrem Land und schon standen wir vor der rumänischen Grenzstation. Erst einmal an der falschen Schlange angestellt, aber ein freundlicher Reisender zeigte auf die kürzere Reihe. Die üblichen Formalitäten und schon waren wir in Rumänien. Na das ging aber schnell!
Nun schnell in die Stadt, Geld kaufen. Da wir wieder in der EU sind brauchen wir keine Telefonkarte. Ein Problem weniger 🙂 Zwei Kreise um den Bankomat gemacht, parken in dritter Reihe und schon hatten wir ein bisschen Landeswährung. Es wurde langsam Zeit uns ein Plätzchen zu suchen. Mal sehen ob mein Plan aufgeht. Es soll nicht weit von Braila eine Gasstätte mit Stellplatz geben. Die Gaststätte gab es. Doch wie die von außen aussah… das war wohl nichts. Da wir eh auf der falschen Seite waren wollten wir wenden und uns das genauer ansehen. Kluge Entscheidung! Von außen wie zu und im Hinterhof steppte der Bär. Wir waren richtig! Feines Kneipchen mit allem drum und dran. Gleich wurde alles in englisch geklärt und auch Plätze für das Abendbrot reserviert. Die Speisekarte haben wir mit Tante Google für uns lesbar gemacht. Essen schmeckte, Bierchen war gut gekühlt und schmackhaft. So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Dienstag, 24. Juli 2018, 21:05 OESZ
Ikantalaka, Ikantalaka, Dobrich, Bulgarien, 22°C Mostly Clear
In aller Ruhe aufgestanden und gemütlich gefrühstückt. Nachdem alles eingeräumt und verstaut war, ging es zum Entsorgen und frisch betanken. Natürlich passte kein Wasseradapter, aber irgendwie ging es doch. Mann/Frau muss sich bloß was einfallen lassen. Nachdem alles erledigt war, ging es in Richtung Constanza. Als erstes beeindruckte uns die unheimliche Weite des flachen Landes.
Das Ganze begleitete uns kilometerlang. Nur vereinzelte kleine Gehöfte oder Minidörfer waren inmitten der Pampa zu sehen. Das wars aber auch schon. Jetzt wissen wir auch wie man solche Riesenflächen auf trapp hält. Na wo will er denn hin…
Nach einer kurzen Wendung sah es recht nach Landeanflug aus. Nur konnten wir das nicht mehr mitverfolgen. Auf alle Fälle ist die Landung gelungen…
Dann ging es über die Donau, die hier schon riesige Ausmaße hat. In Harsova legten wir einen kleinen Stopp ein um uns ein wenig umzusehen. Die leuchtenden, goldenen Kuppeldächer hatten uns magisch angezogen.
Leider war hier alles zu. Somit mussten wir ohne Innenansicht weiter ziehen. Wir hatten ja noch eine Einladung ins Casino 🙂
Kurz vor Constanza begegnete uns noch ein kleiner Flieger. Ob der auch auf den Feldern zum Einsatz kommt?
Wahrscheinlich eher nicht… Constanza erreicht, aber wo ist nun das Casino? Den Geocache aufgerufen und uns hin navigieren lassen. Das hieß quer durch die Stadt. Aber alles kein Problem. Da das Objekt der Begierde direkt an der Strandpromenade lag, war es schwierig unsere Riesenbude irgendwo unterzukriegen. Aber Beharrlichkeit führt zum Ziel. Hier pulsierte das Leben und wir mit.
Den Geocache haben wir gefunden, sogar die alte Version. Ein paar Munzee’s gab es natürlich auch. Aufgaben erledigt! Da es bis zur Grenze nach Bulgarien nicht all zu weit war, machten wir uns auf den Weg zur Grenze. Hier werden die Flieger auch noch anders eingesetzt…
Über den Donau-Schwarzes Meer-Kanal ging es weiter nach Mangalia. Unterwegs zeigte ein Wegweiser nach Murfatlar. Einige Leser werden wissen was dieser Name bedeutet 😛 . War damals schwer zu bekommen. Über das Weingut selbst findet man hier etwas mehr. Nun hieß es noch schnell das rumänische Geld alle machen. Siehe da ein „Kaufland“ tauchte auf. Na da fühlen wir uns doch wie zu Hause. Brot und Getränke wanderten in den Korb. Immer noch was übrig. Aber für was gibt es Tankstellen. So füllte sich unser Tank mit rumänischen Lei. Alle war das Geld und weiter ging es.
Auf einmal wurden wir angehalten und sollten über eine nasse Decke fahren. Na ja, mehr war das auch nicht. Sollte das eine Seuchenschutzmatte sein? Je weiter wir in Richtung Bulgarien kamen, häufte sich die Situation. Aber jedesmal war der Einfallsreichtum zu bewundern, um so eine Matte auf der Straße zu installieren. Aber die Wirkung… das war wohl eher nichts.
Dann erreichten wir den Grenzübergang. Hier denkt man EU, Schengen usw. Weit gefehlt! Passkontrolle, Zollkontrolle, also die ganze Prozedur. Aber die beiden Staaten arbeiten wenigstens zusammen. Damit wurde das Ganze abgekürzt.
Tja schnell ist relativ. Am richtigen bulgarischen Grenzposten, den man aber eingespart hatte, stand aber trotzdem einer. Mit seiner Kelle zwang er uns zum Anhalten.
Er wollte das Innere des Womo’s sehen. Wenn es sein muss. Zielstrebig steuerte er unseren Kühlschrank an. Er zeigte auf unser eingeschweißte Wurst. „Problem!“ Das nächste Paket, „Problem!“. Dann durften wir noch alle Dosen aufmachen und hörten nur „PROBLEM“ Ich versuchte ihm klar zu machen, das alles Pakete zu sind und aus Deutschland stammen. Mittlerweile wussten wir, warum die ganzen Aktionen mit dem Seuchenschutz stattfanden. Afrikanische Schweinepest, übertragen durch die Wildschweine. So, nun durfte ich meinen Stapel an Lebensmittel in das Gebäude schleppen. Hier saßen ein paar Frauen und Uniformierte. Ich erklärte meine Argumente noch einmal. Alle drehten und wendeten unsere Lebensmittel hin und her. Laut wurde vorgelesen, Kaufland, Deutschland… kein Problem… Alles kein PROBLEM. Oh man, dass hätte man einfacher haben können. Also alles wieder eingesackt und ins Womo. Frauchen, einordnen! Der Kühlschrank ist ihr Revier. Ich weiß nur wo das Bier steht. 😛
Nun aber noch schnell eine Vignette holen. Im Häuschen nebenan gab es welche, aber man nahm keine Geldkarte, weder EC noch VISA. Also bis zum nächsten Bankomat… aus technischen Gründen, bla, bla, bla. Also defekt. An der nächsten Tanke, haben wir, aber nur gegen Bares. Ey, das gibts doch gar nicht. Dann die nächste Tankstelle. Haben wir nicht, fahrt nach Kawara zu Petrol, die haben so was. Also dahin. Hier ging wenigstens der Bankomat. Dann zu Petrol und was bekommen wir hier gesagt, ausverkauft – morgen wieder. Jetzt ist genug! Bis zum Stellplatz können die uns mal und morgen früh erst recht!
Abgebogen und runter an Schwarze Meer. Hier soll es einen Platz direkt am Meer geben. Juhu, es ist wirklich so. An der Schranke kurz geschwatzt und schon ging es auf’s Gelände. Doch was macht denn der da, sieht er uns nicht? Fährt drauf zu. He!
Das gesprochene Wort haben wir mal ausgelassen. Hier kann sich jeder seinen Teil selber denken. Angemeldet und bezahlt. Das war’s. Keine Einweisung, nichts… Er hatte sein Geld und war zufrieden. Also eine Fußrunde gedreht und einen Platz gefunden. Reingezirkelt mit mehrmaligen Anlauf. Aber dann war alles ok. Nun aber ab ans Meer…
Danach gegrillt und den Abend ruhig ausklingen lassen. Später mussten wir uns sogar eine Jacke holen. Das erste Mal seit Wochen ein kühler Abend.
Mittwoch, 25. Juli 2018, 20:04 GMT+3
Edirne-Kırklareli Yolu, Edirne, Edirne, Türkei, 23°C Mostly Sunny
Abends haben wir noch eine Idee gehabt. In der Türkei haben wir noch keinen Cache. Die bulgarische Küste kennen wir und so weit ist es nicht. So die Idee… Nachdem ich aber noch im Internet nach den Bedingungen geguckt habe, war ich mir nicht mehr so sicher. Eine vom türkischen Notar beglaubigte Vollmacht für das gemietete Womo, irgendeine Vorlage TA/11 wegen Krankenversicherung und noch so einige Sachen… Zum Frühstück stand unsere Idee noch zur Debatte. Dann fiel die Entscheidung… wir probieren es einfach! Mehr als zurückschicken oder festhalten gibt es ja nicht. Also los!
Varna war schnell erreicht und dann schlängelten wir uns durch den Ausläufer des Balkangebirges am Kap Emine vorbei.
An Albena und Burgas vorbei ging es hoch zur türkischen Grenze. Auf der Straße dahin kamen uns fast keine Autos entgegen und wir wurden auch nicht überholt. Wir waren gespannt was uns erwarten würde…
Am bulgarischen Grenzposten standen zwar einige Autos am Seitenstreifen, die alle irgendwie auf jemanden warteten. Ruckzuck waren wir da durch. Pässe zeigen und schon wurden wir durchgewunken. Einmal um eine Kurve fahren und wir standen vor der türkischen Grenze.
Erst einmal über Begrenzungspfähle fahren… die waren zum Glück aus Plaste/Gummi. Dann irgendwo durchschlängeln und das Auto fallen lassen. Und nun? Nehmen wir mal alles mit, was man so gebrauchen könnte. Im Vorfeld wussten wir, das man die Grenze auch mit dem Personalausweis überqueren kann. Diesen nahmen wir dann auch. Mein weiß ja nicht wie die Grenzer auf unsere Visa von RUS reagieren. Na ja, hier haben wir den Leuten etwas Arbeit gemacht. Die Formulare mussten sie selber ausfüllen. Klack, klack und die Zettel waren abgestempelt. Dann zum Zoll… na klar, Anschrift und Kfz stimmen nicht überein, dann noch Beamtenwechsel. Jetzt eine Frau. Sie ganz locker, nahm unseren Mietvertrag und konnte nichts damit anfangen. Also Vollmacht noch gereicht. Mit einem Lächeln im Gesicht sagte sie mir, ich soll das für sie kopieren lassen. Fünfzig Cent losgeworden und ihr die Kopie gereicht. Schon waren die nächsten Stempel auf dem Zettel. Und jetzt? Ab ins Fahrzeug und los. Schnell weg hier, nicht das sie es sich noch anders überlegen. Na so schnell nun auch nicht. Einer wollte doch mal schnell einen Blick ins Innere werfen. Tja und das wars. Noch schnell durch die letzte Schranke und wir waren im Land.
Äh, was sollte man alles vorweisen, Listen ausfüllen und einen Notar belästigen??? Nichts von alledem! He, wir sind mit einem gemieteten Wohnmobil ohne Schwierigkeiten in knapp dreißig Minuten in die Türkei reingefahren. Spitze!
Eine breite, gut ausgebaute Straße erwartete uns. Mit den Hinweisschildern und Werbetafeln in türkisch konnten wir gar nichts anfangen. Noch nicht mal ein bisschen. Aber wir hatten im Navi vorgesorgt und unser Atlas war auch ganz gut zu gebrauchen. Nun aber Richtung Edirne. Hier hatten wir einen Stellplatz ausgemacht über die Womo_App (na die, von den Holländern). Wir sind gespannt…
Gute, ausgebaute Straßen und weitläufige Landschaften erwarteten uns. Nebenbei überraschten uns einige Gewitter mit Massen an Regen, aber es war für uns eine Wohltat nach den vergangenen tropischen Temperaturen.
Langsam näherten wir uns Edrine. Hier soll es irgendwo sein… Kein Hinweisschild, gar nichts. Na das Navi wird es uns schon sagen. Und das tat es dann auch, bloß wir waren schon vorbei. Na die Einfahrt hätten wir so oder so verpasst.
Die Hausherrin war da und sprach mit uns deutsch. Mit uns… nein mit mir! Frauchen wurde kurzer Hand einfach ignoriert. Nach einer Weile fiel ihr ein, das da noch jemand ist. Oh, bei uns ist das nicht üblich, Frauen… Na prima! Auch als sie uns ihre Auszeichnungen als Kürschnerin (das sind die, die was mit Fellen und Häuten zu tun haben), bekam ich nur ihre Pokale in die Hand. Frauchen war wieder außen vor. Dann durften wir unseren Platz beziehen… wir waren die einzigen! Ja, Erduan, die Politik usw… ABER, es war herrlich hier. Nebenbei betrieb die Frau noch eine Art Freibad für die Bevölkerung. Hier passt eigentlich alles! Wer hier den Sommer verleben will, mit Ausflügen in die Umgebung und in die Altstadt, ist hier bestens aufgehoben!
Nachdem ich mir den Pool angeschaut hatte, meinen Anschiss wegen Schuhwerk abgefangen hatte und ihr wegen der Desinfektion meine Meinung kund getan hatte, waren wir uns wieder einig. Also ab ins Womo, Essenfassen und in Ruhe den Tag ausklingen lassen. He, wir sind ganz einfach in die Türkei gekommen, haben einen tollen Stellplatz und morgen finden wir den Cache. Auftrag erledigt 🙂
Nachdem die Daten aus der Dashcam gesichert waren wurden wieder einmal Pläne gemacht. Wie fahren wir denn zurück, wenn wir den Cache gefunden haben? Es war mal geplant, an der Donau bis zur Quelle entlang zu fahren. Das heißt, wir fahren wieder nach Bulgarien zurück und folgen der Donau… Hmm, aber so richtige Lust auf Serbien hatten wir beide nicht. Dann kam von Frauchen der Vorschlag, lass uns unten herum fahren, da kann ich noch ein paar Länderpunkte für mein Hobby einfahren. Schon war es beschlossene Sache.
Donnerstag, 26. Juli 2018, 23:03 OESZ
68100, Alexandropoulis, Evros, Griechenland, 24°C Mostly C
Nach einer ruhigen Nacht alles für die Abfahrt fertig gemacht. Freundlich wurden wir verabschiedet und wir sollten doch einmal wiederkommen. Dann ging es in die Stadt, den Cache suchen.
Gefunden! So nun aber auf zur Grenze. Das hieß, wir mussten wieder nach Bulgarien um dann einen Bogen nach Griechenland zu machen. Wir mussten an der Mariza entlang und auf der anderen Seite wieder zurück um an die Grenze nach Hellas zu kommen. Auf der Fahrt durch Edirne wurden wir durch die Anzahl der Moscheen fast erschlagen. Hier wächst ein Minarett nach dem anderen aus dem Boden.
An der Grenze zu Bulgarien war so gut wie nichts los. Auch waren wir sehr zügig durch die Kontrollen und verabschiedeten uns von der Türkei.
Na dann werden wir schnell in Bulgarien sein und können den Weg an der Mariza nehmen… Weit gefehlt! Als wir um die Ecke waren zeigte sich die Riesenschlange an Fahrzeugen. Überall deutsche Autokennzeichen, aber alles fremdländische Leute drin. Ferienende irgendwo in Deutschland?
Dann kam der Einreisekanal nach Bulgarien. Jetzt wussten wir auch warum es wieder einmal stockte. Hier wurde wieder die Seuche bekämpft. Jedes Fahrzeug wurde „penibel“ von den bösen Keimen befreit.
Aber dem nicht genug. An dem nachfolgenden Häuschen sollten wir bezahlen. Nur leider wussten wir nicht für was. Wir waren der Meinung, dass man uns schon pro forma die Maut abknöpfen wollte. Zeigen des Zettels der schon bezahlten Maut half hier gar nicht. Auch in einer anderen Sprache wollte der Kassierer nicht mit uns reden. Mein holpriges russisch/bulgarisch tat er mit permanenten Nichtverstehen ab. Nicht eine Spur der Erklärung. Also knöpfte er uns ein paar Euro ab, ansonsten wäre die Schranke nie aufgegangen…
Im Nachgang, als wir die Videos noch einmal durchgegangen sind wurde uns klar was wir eigentlich bezahlt haben. Es war die pingelige Desinfektion für die wir bezahlen mussten. Im Vorbeifahren haben wir die Schilder nicht richtig wahrgenommen. Nun sind wir schlauer! Natürlich kam dann das nächste Anstellen…
Hier hatte es sich dann mal eingeordnet, aber vorher drängeln, hupen und sich gegenseitig anmachen. Ich denke immer man kommt ausgeruht aus dem Urlaub… Aber egal, nach zwei Stunden hatten wir es geschafft. Aber eins hat uns wirklich die Sprache verschlagen. Wir haben schon LKW-Schlangen im Stau und auch an den Grenzen gesehen. Aber was hier stand war schon erschreckend. Wer das sieht, wird sich den Beruf als Kraftfahrer wahrscheinlich aus den Kopf schlagen. Hier das Ganze im Schnelldurchlauf.
Schnell noch die Lewas vertanken und dann auf an die griechische Grenze. Irgendwie wollte hier keiner hin. Gut für uns. Endlich wurde es wieder etwas europäischer. Nicht mehr aussteigen und von Häuschen zu Häuschen wandern. Ruckzuck waren wir in Griechenland. An der ersten Tanke den Preis für Diesel gesehen, dieser lag hier bei 1,45 €. Na, alles richtig gemacht, in Bulgarien 1,04 €. Nun aber an die Ägäis! Wir wollen heute noch Meer sehen.
Dann hatten wir es geschafft, wir waren in Alexandroupolis. Aber irgendwas war doch noch. Richtig, wir müssen noch Geld kaufen, diesmal Euro’s. Es war wieder ein bissle umständlich, aber dann haben wir es doch geschafft. Nun aber zum Campingplatz am Meer. Volltreffer, wir standen wirklich am Meer.
Freitag, 27. Juli 2018, 10:01 PM MESZ
Mazedonische statistische Region Südwesten, Ohrid, Ohrid, Mazedonien, 17°C Mostly Clear
Abends hatten wir uns noch kurz unterhalten, wie wir so weiter tingeln wollten. Aber da wir eigentlich schon in Richtung Heimat waren, wussten wir auch so, dass es nicht mehr viel mit ansehen und gucken zu tun hat. Eigentlich standen nur noch Regionen auf dem Plan, wo wir fahrtechnisch noch nicht waren und einige Besuche bei guten Bekannten in Bosnien und Ungarn.
Somit verabschiedeten wir uns bei bestem Sonnenschein und schlugen die Richtung Thessaloniki ein. Unterwegs fanden wir noch eine Entsorgungsstation wo wir unseren Rest los wurden. Den wollten wir auch bei Campercontact melden. Da in der Nähe auch noch ein Stellplatz verzeichnet ist, hat man es einfach weggelassen. Warum eigentlich? Wer direkt danach sucht, wird es nicht finden, schade.
Ruck zuck waren wir in der Nähe von Thessalonike. AB war spitze und so gut wie leer. Das hieß, wir waren zu schnell. Also ab in Richtung Gebirge und Mazedonien angesteuert. (Wurde jetzt in Republik Nord-Mazedonien umbenannt, wegen dem Gleichniss der griechischen Region). Hier liegen also die Energiereserven von Griechenland. Sah fast so aus wie in der Leipziger Region. Natürlich fehlten die Berge 🙂
Es dauerte nicht lange und wir waren in Mazedonien. An der Grenze so gut wie gar keinen Aufenthalt. Schon waren wir am Oridsee um uns ein Plätzchen zu suchen. Das Navi führte uns zwar in die Nähe, aber Sackgasse! Den letzten Abschnitt ging es nur im Rückwärtsgang zurück. Und das auf einer kleinen, schmalen und unübersichtliche Straße. Prima! Dann entsann sich unser sprechendes Etwas, das es doch auch einen anderen Weg gab. Wieder Prima! Dort wurden wir herzlich empfangen und liebevoll umsorgt. Es gab sogar ein Begrüßungsbierchen! So entschlossen wir uns auch gleich unser Abendmahl hier am Strand einzunehmen.
Dann fiel uns doch noch ein, heute war doch Mondfinsternis mit dem Blutmond. Da meine Spiegelreflex ihren Geist aufgegeben hatte, natürlich kurz vor dem Urlaub, hatten wir nur die Kleine mit. Aber hier zeigte sich die Schwäche. Bei Nacht und nur einen hellen Punkt aufnehmen versagte unsere Kleine. Dafür sprang das Handy ein.
Und ja, wir hatten ein Stativ mit! Mit wenig Ausbeute ging es dann in Bett.
Samstag, 28. Juli 2018, 7:55 PM MESZ
Malesi e Madhe, Shkodër, Albanien, 24°C Mostly Cloudy
Früh noch schnell mal am See gewesen. Glasklares Wasser und kalt. Kamera funktioniert also doch 😛
Kaum hatten wir den See umrundet, waren wir an der Grenze zu Albanien. Hier dachte man nach den ganzen Aufenthalten, man ist wirklich in Europa mit seinem Schengenabkommen. Nur waren wir das nicht so richtig. Die Mazedonier, he, aus Deutschland gewunken und durch. Die Albaner gegrüßt und durch. Das waren nicht einmal zwei Minuten. Oder wir sahen so vertrauenswürdig aus. 😛
Wir wollten über Tirana nach Skodra. Ich wußte was auf mich zukam, wenn wir in der Hauptstadt sind. Frauchen hatte es vergessen. Mittendrin verzog sie sich auf einmal nach hinten. Das Chaos wollte sie nicht direkt mitmachen. Es war wieder herrlich. Nebenbei wollte ich auch noch fotografieren, die Zigarette brannte auch noch und dann den Spaß noch mitmachen. Na gut, eins musste weichen. Zigarette weg!
Skodra ging dann wieder, obwohl es wieder ein Samstag war. Doch wir waren noch zu einer normalen Zeit hier und nicht kurz vor dem Nachtleben. Unser schon bekannter SP war schnell gefunden und sehr gut besucht. Aber man hatte noch ein Plätzchen für uns. Hier merkte man, das Albanien ein Offroadparadies ist. Dann gab es lecker essen und wir ließen den Tag in aller Ruhe ausklingen.
Sonntag, 29. Juli 2018, 7:11 PM MESZ
Buna, Föderation Bosnien und Herzegowina, Bosnien und Herzegowina, 25°C Mostly Cloudy
Früh ging es los und wir fuhren am verlandeten See entlang zur Grenze von Montenegro.
Auch an der Grenze war alles easy. Ganz schnell waren wir im Land. Man wollte noch nicht einmal die Pässe sehen. Nebenbei wollten wir einen Abstecher zu einem Castle machen, doch leider wurde die Straße so eng, das ein Womo hier keine Chance hatte und der Rest bis dahin war uns dann fußläufig doch zu weit. Aber dafür durften wir das mitnehmen.
Die Bucht von Kotor wollten wir nicht umrunden und nahmen die Abkürzung über die Fähre Lepetane-Kamenari. Die Auffahrt auf die Fähren kannten wir schon. Nicht das was die Einweiser sagen, sondern abwarten und schön schräg auffahren. So klappt alles ohne Kratzer am Unterboden.
Dann war es nicht mehr weit zur koratischen Grenze. Hier mussten wir uns wieder einmal anstellen. Na gut, Urlaubszeit halt. Dann dauert es nicht lange und man sieht die Festungsstadt Dubrovnic.
Die Strecke am alten Autuput kannten wir schon, die Fahrweise der Kroaten auch. Unzählige Grabsteine sind am Straßenrand zu finden. Zwischendurch erreicht man auch einen kleinen Abschnitt von Bosnien an der Küste der Adria. Hier entschlossen wir uns gleich über die Berge nach Bosnien zu fahren. Nun ging es aber kleine, enge und kurvenreiche Passstraßen über das Dinarische Gebirge. In der Nähe der größten Süßwasserquelle Europas wollten wir nächtigen.
Kurz vor dem gplanten Ziel fanden wir einen kleinen, niedlichen Stellplatz. Schnell waren wir uns mit dem freundlichen Besitzer einig und wir hatten alles was man so braucht. Auch die Natur kam nicht zu kurz.
Wieder ging ein toller Tag zu Ende. Die Sonne verabschiedete sich und wir wanden uns unseren Betten zu.
Montag, 30. Juli 2018, 10:20 PM MESZ
34330, Velika, County of Pozega-Slavonia, Kroatien, 24°C Mostly Clear
Heute ging es erst in Richtung Mostar. Dann wollten wir immer an der Vrbas entlang um kurz vor Jajace Midho zu besuchen. Wie immer unangekündigt!
Diesmal ging es schief. Keiner zu Hause! Na ja,.. Kurze Nachricht per Zettel und Stift hinterlassen und weiter ging es bis Jajace selbst. Hier gibt es einen schönen Wasserfall direkt in der Stadt.
Dann wurde die Vrbas einmal kurz zu einem anderen Fluss für uns. Wir wurden zurückversetzt an die Saar.
Die eingesparte Zeit nahmen wir zum Anlass gleich hoch nach Kroatien zu fahren. Auf dem Weg dahin stellten wir fest, keine Stellplätze mitten im Land offen. Halt, doch da gab es einen. Mitten im Naturschutzgebiet von Papuk. Lag zwar nicht ganz in unserer Richtung, doch so etwas stört uns nicht. Und ein Glück, es war ein wunderbarer Platz. Sehr neu, alles auf grün gemacht und trotzdem normal nutzbar.
Abends noch gegrillt und man musste sich sogar ein Jäckchen anziehen. Solche tiefen Temperaturen 😛 waren wir gar nicht mehr gewöhnt. Auf einmal fragte Frauchen, was ist denn das. Irgend etwas wie eine große Katze huschte vorbei. Am anderen Ende der Brücke schlich dann Etwas mit einer weißen Schwanzspitze vorbei. Fuchs? Aber irgendwie passte der Rest nicht zum Aussehen. Weg war er/es. Stunden später saß ich noch auf unserer Eingangstreppe. Auf einmal stupste mich etwas von hinten an. Ich war noch nicht einmal erschrocken. Zwei glühende Augen starrten mich fragend an. Hunger, haste was? Dann schlich er weiter unter dem Womo lang und schlürfte an unserem eingeweichten Grill. Noch schnell beim Nachbar schnuppern und dann war klar es war ein Fuchs, aber so was von dürr!
Nachdem das alles geklärt war noch kurz ein paar Notizen fürs Tagebuch und ab in die Falle.
Dienstag, 31. Juli 2018, 8:44 PM MESZ
9676, Hosszúpereszteg, Eisenburg, Ungarn, 31°C Mostly Sunny
Durch den Nationalpark ging es hoch zu nach Ungarn. Gespannt waren wir auf die Grenze. Beim letzten Mal war alles mit Stacheldraht eingewickelt und schwer bewaffnete Beamte durchsuchten unser Mobil. Heute war alles entspannt. Ohne viel Zwischenhalt waren wir durch. Dann ging es bis zum Balaton. Diesen wollten wir aber nicht umrunden und nahmen die Fähre zur Halbinsel Tihany.
Isabella war da und empfing uns gleich mit Kaffee und Tee. Nun mussten wir erst einmal erzählen wie es uns so ergangen ist. Lazlo kam ein wenig später und schüttelte nur den Kopf über unsere Aktionen. Wir haben wieder viel gelacht und irgendwann zogen wir dann weiter. Wir brauchten noch ein paar kleine Vorräte. Die wurden im Zeichen der Burg gleich mal aufgefüllt.
Dann wollten wir uns gleich noch nach einer Übernachtung umsehen. Gar nicht so weit weg wurden wir fündig. Unser Nachbar war auch ein Camper aus Deutschland. Natürlich wurde gemeinsam geschwafelt und auf einmal sprach er ungarisch mit unserm Zeltnachbarn. Zum Schluss stellte sich heraus, das er hier in der Nähe jahrelang gelebt hatte. Kleiner Schelm 🙂 Dann kam der Nachbar über uns vorbei.
Noch schnell ein wenig die Gegend erkunden, nebenbei die neuen Hosen am herumliegenden Draht aufgerissen und festgestellt, zum See wäre es auch einfacher gegangen. Wieder was gelernt.
Nebenbei schickten wir noch unsere Standorte an gute Bekannte. So auch an unsere anderen Russlandfahrer. Diese taten das selbe. So stellten wir fest, dass sie auch schon auf dem Rückzug waren. Zum Abschluss wollten wir den Urlaub in O-Baum noch im Goldenen Hirsch ausklingen lassen. Der Weg unser anderen Bekannten kreuzte „fast“ wieder unseren Weg. So kam der Vorschlag nicht nur zu zweit sondern zu viert dort aufzuschlagen. Dieser wurde angenommen und schon wurden vier Plätze bestellt. Noch schnell den Grill anwerfen, lecker essen und entspannt über Wlan Fernsehen gucken.
Mittwoch, 1. Aug. 2018, 8:32 PM MESZ
252 41, Libeř, Mittelbömische Region, Tschechische Republik, 31°C Mostly Sunny
Wie auch letztens nahmen wir den alten Grenzübergang in Rajak. Ohne Kontrolle waren wir in Bratislava. Hier noch getankt und ab auf die Bahn. In der Slowakei musste Frauchen noch ein Munzee kleben. Das geschah auf einer Raststätte auf der Autobahn. Dann beschlossen wir durch die Landschaft zu geistern und uns die alten Klöster und Burgen in Tschechien anzusehen. Das ging eine Weile gut, dann sprach Frauchen, eigentlich will ich nach Hause. So können wir in Ruhe ausladen und fahren leer nach O-Baum. Dann haben wir den Stress mit ausladen, anderes Auto wieder beladen und zu Hause wieder ausladen. Nö!
Also ging es irgendwann zurück auf die Bahn und Prag wurde zur Übernachtung angesteuert. Kuschelcampen für 39€ war angesagt. Bis nach Hause und im dunklen ankommen hatten wir keine Lust. Also in den sauren Apfel beißen 😕
Donnerstag, 2. Aug. 2018, 4:39 PM MESZ
Freiberg, Freiberg, Sachsen, Deutschland, 32°C Partly Cloudy
Plan wurde umgesetzt und ab ging es durch Prag. Frauchen konnte noch ein paar Munzee’s machen. Im Erzgebirge ging es über unseren Immerübergang, noch schnell die Zigarettenvorräte aufgefüllt und ab ging es nach Freiberg. Wir hatten Glück, fast vor unserem Eingang war genug Platz das Womo abzustellen. Gegen halb eins waren wir da und wir hatten nur 28°C 😛
Nach zweieinhalb Stunden war alles erledigt und wir verschwitzt und halb tot. Nun den Rest in der Wohnung verteilen und halbwegs an seinen Ort platzieren. Die erste Waschmaschine lief auch schon und es wurde beschlossen, dass wir heute hier bleiben und das Womo schon morgen abgeben. So haben wir Samstagmorgen mehr Zeit und brauchen nicht hetzen. Das ist doch ein guter Vorschlag, Donnerstag ist Kneipentag, Passt, für mich! 😛
Freitag, 3. Aug. 2018, 4:46 PM MESZ
Biosphärenreservat Mittelelbe, Oranienbaum-Wörlitz, Sachsen-Anhalt, Deutschland, 33°C Mostly Sunny
In O-baum schnell mal am SP vorbei. Unsere Bekannten waren schon seit gestern da. Erst einmal ein Schwätzchen gehalten und ihnen unseren Plan erklärt. Wir versprachen nach der Abgabe des Womo’s einen Berg Eis mitzubringen. Also schnell zu anderen Bekannten im Ort, Auto aus der Garage, den Rest, was wir am Womo nicht gebraucht haben umgeladen und ab nach Gribo. Man hatte nichts dagegen das wir das Womo schon abgeben und sie waren erstaunt, dass wir ein schon vorgeschädigtes Womo (Stoßstange hatte einen Rempler mit Riss gehabt) gesund und ohne Schäden nach so einer Fahrt wiederbringen. Na bis auf den Fernseher, der sich von seiner Mechanik verabschiedet hatte. Bei der Bestimmung kein Wunder! Kaution wieder bekommen und schnell Eis holen. Die anderen schwitzen bestimmt schon…
Großes Hallo für die Abkühlung. Nebenbei schon von unseren Erlebnissen erzählt und schon tauchten die nächsten Bekannten aus O-Baum zufällig auf. Was macht ihr denn hier? So ging das Quatschen weiter. Eigentlich wollten wir in unser Domizil, duschen und ab in den Hirsch. Wurde ein bissel knapp, aber geschafft!
Kaum im Hirsch, wer sitzt denn da, die nächsten Bekannten. War heute ein Treffen angesagt? Kurzes Hallo, dann Tische rücken wegen Sonne und dann gab das erste Kühle. Wir haben lange gesessen und gut gegessen. Natürlich wurden die ganzen Erlebnisse gegenseitig ausgetauscht. Ein schöner, toller Abschlussabend. Morgen geht es endgültig nach Hause und die vier Wochen Urlaub waren wieder viel zu schnell zu Ende.
Aber schön war’s!!!
tolle Story, mich würde interessieren wieviele Kilometer ihr abgerissen habt. Viele Eindrücke sind es gewesen und es macht Lust eine ähnliche Reise zu unternehmen. Aber dann mit mind. 3-4 Monaten Zeit zum Verweilen…einfach toll, war spannend, Gruß Roland
Danke, nach dem Zählen der einzelnen Tracks kommen wir auf ca. 9827 Kilometer 🙂 3-4 Monate, schön wäre es! Doch ehe das so geht müssen wir noch ein paar Jährchen arbeiten für den Ruhestand. Oder wir gewinnen bis dahin im Lotte 🙂
Toller Bericht, wir waren 2018 in Murmansk, Onega- u Ladogasee, Ende in Pskow, SPB bei Nacht, das nach dem Eröffnungsspiel WM, super Erlebnis, am Pholongiston standen wir 5 Tage. Für 2020 planen wir Kaukasus.
Problem: wir finden als Gespannfahrer keine Versicherung, könnt ihr helfen?
Elbe Caravan in Griebo ist uns gut bekannt.
Wir haben bis jetzt nur gute Erfahrungen mit der Allianz gemacht. Sind selber bei der LVM. Also nix mit Werbung für andere… In Wittenberg ist… bettina.heinrich@allianz.de. Die hat die ganze Sache mit Gribo eingefädelt. Für 10 € waren wir bis zum Ural abgesichert. Also europäische Teil von RUS. Allianz hat einige Angebote die keiner weiss, ausser die fähigen Mitarbeiter, die nicht nur ihre Provision im Auge haben. Eine davon ist die Dame aus Wittenberg oder in Freiberg Zug auf dem Haldenweg… Find aber den Namen nicht auf die Schnelle…
Gruß Andreas